Buntes Action-Portfolio auf Gamescom von Plaion (Koch) … mit Ziegen - pixelmonsters.de

Buntes Action-Portfolio auf Gamescom von Plaion (Koch) … mit Ziegen

von ComancheMan,

Koch Media heißt jetzt Plaion, sonst ändert sich nur die Menge der Spiele

In Abwesenheit bekannter Riesenmarken nutzten die nicht-US, mittelgroßen Publisher die Lücke und fuhren richtig viele, interessante Spiele auf. Sicher waren die meisten davon kein Triple-A-Niveau, aber deshalb waren sie vielleicht auch gerade etwas weniger glatt und somit spannender.
Das neu umbenannte Haus Plaion zeigte uns einige solche Titel, von denen wir doch ein paar in guter Erinnerung behalten werden und die nicht nur erwähnt, sondern auch beim Erscheinen genauer betrachtet werden sollten.

Gungrave GORE

Erinnert sich noch wer an die trashigen, PS2-Budget-Actionshooter aus Japan aus den 90ern Jahren? Genau daran will Gungrave GORE anknüpfen und diese Serie, die zwar nie richtig weg war und irgendwie trotzdem komplett unter Radar lief zurückholen. Dabei versucht sich der verrückte Titel auch am Stil von Bayonetta und Devil May Cry, auch wenn es hier vielleicht nicht ganz in derselben Liga spielen kann.

Es gilt also massiv überbewaffnete überzeichnete Japano-Jünglinge durch Herden von dumpfen Pistolenfuttergegnern durchzuprügeln. Dabei wurde im Tutorial-Level gleich deutlichst darauf hingewiesen doch bitte eine der vielen Sonderangriffe zu nutzen mit denen man die Mannen besonders spektakulär aus vom Screen blasen kann.
Die Animationen sind dabei lustig detailliert und ausgefeilt, allerdings bei den normalen Bewegungsabläufen längst nicht so stark auf dem aktuellen Stand. Allgemein ist das Gameplay zwar simpel und unterhaltsam brutal, allerdings auch noch etwas rough und nicht sonderlich ausgefeilt. Es mag am Tutorial liegen, aber jeder Anschein von dem Spieler nahegelegtem taktischen Gameplay war dann doch meist Makulatur und deren Einsatz rein optional. Auch immer Leveldesign scheint man (bewusst?) in vorherigen Generationen hängengeblieben zu sein. Für uns als Retro-Fan erstmal ansprechend, aber es entspricht dann schon einen überholtem Konzept.
Folglich bleibt der erst Eindruck ähnlich auch allgemein für das ganze Spiel: mit noch ordentlich Feinschliff könnte dieser Retro-Japano-Baller-Titel eine ganz nette, seichte Abwechslung für Genre-Genießer werden. Es könnte aber auch einfach beim hängengebliebenen, stumpfen Geballer enden. Hängt halt dann vom kommenden, finalen Polishing vor Release ab.

Goat Simulator 3

Der Goat Simulator war ja eine der überraschenden Twitch-Streamer-Erfolge der letzten Jahre, weil man als Ziege einfach so herrlich viel Blödsinn mit der Physik des Spiel anstellen konnte. Nach einem aus ungeklärten Gründen übersprungenen zweiten Teil schickt sich das bärtige Tier nun erneut an, den Chaos-Trieb der Spieler, und insbesondere den Streamer, zu wecken.
Neu dabei ist vor allem die naheliegende Idee der Multiplayer-Unterstützung, bei der mehrere Ziegen im Level zusammen und gegeneinander sowie mit dem Levelinventar Schabernack treiben können. Spielbar war für uns dabei eine große, vollgestopfte Bauernhofkarte, die entsprechend mit viel Farmutensilien und Personal interagierbar war.
Darüber hinaus konnten einige verschiedene kreativ umgesetzte kollaborative Minispiele gestartet werden, an denen man aber auch nicht teilnehmen musste.
Das waren einfache Sachen wie Fußball, natürlich gespielt mit der bekannten Klebezunge, oder z.B. Verstecken. Es gab dann noch einfache, aber gut versteckte Rätselräume, bei denen man zusammenarbeiten musste, für die es in der Demo aber nicht genug Zeit gab.
Schade war hingegen, dass dieser Ansatz nicht im Geringsten dazu genutzt wurde, erweiterte Storyelemente oder andere Singleplayer-Modi herauszustellen. Wir vermuten, dass man sich darauf kaum bis gar nicht konzentrieren wird.
Die Kombination aus Rätselräumen in einem anderen Design und einem Sandbox-Bauernhof mit leicht überdrehter Physik fanden wir zudem einigermaßen beliebig zusammengewürfelt.
Das Konzept wird ganz sicher wieder Freunde finden, bei uns Pixelmonsters-Redakteuren hingegen haben wir das allerdings eher nicht gebraucht.

Kona 2

Es gibt natürlich schon einige vermeintlich gruselige Walking-Simulatoren, aber es gibt dennoch immer wieder Games, die sich in dieser Richtung versuchen. Obwohl das erste Kona schon damals etwas Eigenes versuchte, erzielte das Adventure keine große Bekanntheit. Oder vielleicht gerade deswegen?
Dennoch hat es anscheinend ein paar Leuten gefallen, denn kürzlich wurde der Nachfolger Kona 2 Brume angekündigt, den wir auf der Gamescom bereits anspielen konnten.
Es handelt sich bei Kona 2 um eine interessante Mischung aus Mystery-Thriller, Adventure und Survival-Spiel aus der 1st-Person-Perspektive.
Das ungewöhnliche Setting spielt im hohen Norden Kanadas in den 70er Jahren; aus Kanada kommen im Übrigen auch die Entwickler.
In der Demo startet man ohne Einführung in einem Ruderboot auf einem vereisten See in einer spärlich besiedelten Gegend und wird alsbald beschossen, so dass man sich erstmal in einer einsamen Hütte heilen muss, bevor es weiter geht. Danach läuft man durch die sehr schöne, verschneite Umgebung, wo man immer wieder erfrorene Leichen findet und diesem Mysterium im nahegelegenen Herrenhaus auf den Grund gehen soll.
Begleitet wird man dabei immer mal wieder von einer einordnenden Off-Stimme, die aber auch keine Einordnung hat. Ganz am Ende der Demo stolpert man dann noch in mysteriöse, radioaktive Felder, die komische Effekte auslösen.
Atmosphärisch und vor allem grafisch stellt Kona 2 eines der seltenen Highlights im realismusnahem Stil dar, dass wir auf der Messe gesehen haben. Nebelwände und schneeweiße Waldlandschaft im gezeigten Abschnitt erzeugen eine funktionierende Gruselstimmung. Gefühlt könnte hier im weiteren Verlauf alles passieren: Geister, Zombie-Soldaten, oder sogar Aliens, fast nichts würde in dieser Welt überraschen. Was das Spiel doch sehr schön mysteriös hält.
Trotz der gar nicht offenen Wege in der Welt, sind wir gespannt hier mehr zu erkunden, da wir glauben Kona 2 Brume hat ziemlich gutes Potenzial.