Was gibt es dieses Jahr neues für Gamer aus der Küche von Ubisoft.
Ubisoft hat ja schon althergebracht die Pressevorstellungen mit größten Verwunderungsfaktor der E3, nicht zuletzt weil bei ihnen meistens etwas spezieller französischer Humor dabei sein darf. Immerhin feierte man dieses Jahr 25. Firmenjubiläum und ließ es sich deswegen nicht nehmen, ein paar nostalgische, sehr schöne Animationsfilmchen für die größten Erfolgstitel einzustreuen.
Aus gegebenen Anlaß durfte dann auch Firmenlegende Michel Ancel eine sehr retro-orientierte Hommage an eines seiner Erstlingswerke zu präsentieren: Rayman: Origins. Das klassische Jump’n’Run sah sehr comichaft, aber auch sehr schick stylisch aus. Wenig an alten Wurzeln orientierte sich hingegen das aktuelle Driver: San Francisco. Ein neuer Trailer dazu zeigete eigentlich keine neue Gameplay-Elemente, außer bereits bekannte wie den telephatischen Fahrzeugwechsel und eine große Polizeiverfolgungsjagd. Beeindruckend war das weniger.
Genau diese Begeisterung schüren sollte hingegen wohl das vielerwartete Far Cry 3. Im Trailer dazu ging es zurück in den Dschungel, wo ein paar Ausschnitte mit wichtigen Charakteren in einer Gefangenensituation zu sehen waren. Nicht zuletzt weil auch einige Quick-Time-Events enthalten waren, wirkte das Konzept deutlich wie ein Uncharted-Klon. Über eventuelle Open-World-Elemente ließen sich keine Rückschlüße ausmachen und so fragt man sich inzwischen, warum die Serie eigentlich immer noch diesen Titel trägt, hatte der erste Teil doch eine deutlich andere Thematik. Die selbe Frage stellt sich aber genauso beim vierten Teil der Band-of-Brothers-Serie, Furios 4. Dort verabschiedet man sich nämlich von der bierernsten Stimmung des taktischen Weltkriegsshooters und hängt sich an den Erfolg des “Inglorious Basterds”-Kinofilm mit dem sehr aufgesetzten Versuch dessen Humor zu übernehmen. Der Trailer wirkte nicht so als ob das Konzert aufgehen würde und es ist schon definitiv, dass das Spiel nicht in Deutschland erscheinen wird.
Filmorientiert ist natürlich die Lizenzumsetzung von Tin Tin (Tim und Struppi) von Peter Jackson und Steven Spielberg. Ob dessen Investition in ein eigenes Entwicklerstudio vor einigen Jahren endlich mal zu einer interessanten Filmumsetzung beiträgt, konnte auch der angenehme Trailer nicht beantworten. Ein weiterer für Ubisoft wichtiger Titel war dann das erneut vorgestellte Ghost Recon. Der Vollpreistitel Future Soldier sah eigentlich da auch ganz ok aus, genauso wie das kostenlose Online-Pendant ziemlich gute Grafik für einen Free-to-Titel bietet. Inhaltlich ist aber wenig Spektakuläres zu erwarten. Auch in die Kostenlos-Schiene fährt das Trackmania-Projekt, was sich nur kurz vorstellen durfte. Das Selbstbastel-Konzept dessen Rennstrecken soll dann noch auf Shooter und andere Genres ausgebaut werden. Dieses Vorhaben erscheint ziemlich ambitioniert, wir zweifeln an der sinnvollen Umsetzbarkeit, sind aber gespannt.
Denn üblichen jährlichen Aufguss der Hausmarken aus Frankreich gab es auch wieder. So darf man jetzt mit KINECT die Ravin’ Rabbits zertrampeln, bei Just Dance 3 mit Katy Perry rumzappeln und im neuen Your Shape weiter an seinem Gamerspeck arbeiten. Von den nicht kernzielgruppenorientierten Titel erschein nur “Rocksmith” wirklich interessant. Bei dem Gitarrenspiel wird erstmals ein Game groß herausgebracht, das mit normalen E-Gitarren zu spielen ist und somit die wirklichen Saitentalente fördern könnte.
Bis Schluss hoben sich unsere Nachbarnländer ihr wirkliches Sahnestück auf, was natürlich den Abschluss der Assassin’s Creed Triologie um den italienischen Adligen Ezio darstellte. Erneut könnte das Game mit einem sehr genial geschnittenen Trailer mit sehr cooler Musik und fantastisch animierten Gesichtern aufwarten. Ein Renderkinofilm dazu würde sicher Furore machen. Die Grafik der eigentlichen Spielpräsentation sah dann auch sehr ok aus, wenn auch nicht überragend und, wie ja schon bekannt war, wird es endlich möglich sein, nochmal an den Charakter Altair aus dem ersten Teil anzuknüpfen. Als neues Feature präsentierte man zusätzlich noch einen speziellen Sichtmodus für den Kampf.
Zusammengefasst tischten die Ubis ein ausgewogenes Menü mit Spielen für die nächste Saison auf. Natürlich bot die Präsentation auch wie bei dieser Küche immer einige geschmackliche Ausrutscher auf, dennoch waren die zwei, drei durchaus vorhandene Feinschmecker-Spitzen genug Hochgenuss, um gesättigt und mit Vorfreude auf Infonachschlag auf der Gamescom aus der Präsentation zu gehen.