GC 2013: Diablo 3 Add-On PK - pixelmonsters.de

GC 2013: Diablo 3 Add-On PK

von ComancheMan,

Nachdem Diablo 3 schon in den letzten Monaten von der Community als langweiliges GrindingSpiel totgesagt wurde, war dringend inhaltlicher Nachschub gefragt. Den lieferte Blizzard auf der gamescom dann auch prompt auf ihrer Pressekonferenz so wie es die Gerüchteküche zuvor auch vorausgesagt hatte.

In einem mondän geschmückten, riesigen Präsentationsraum startete man direkt mit dem neuen Intro der Erweiterung „Reaper of Souls“. Animations-Cutscene-Videos sind schließlich eine der großen Stärken der Kalifornier. Zur Einführung der neuen Handlungsstränge beobachtet man wie der Erzengel Tyrael und seine treuen Nephalem-Kriegern den schwarzen Seelenstein mit der darin gefangenen Seele des Überfeinds Diablo für immer wegschließen will. Doch leider bekommt er dabei ungeahnten Besuch von seinem alten Kollegen, dem Erzengel des Todes, Mathael. Dieser scheint die Personifizierung des Todes höchst selbst zu sein, besiegt Tyrael im Handstreich und nimmt den Stein an sich um sein finsteres Werk im Spiel zu starten.

Ankündigung und Trailer

Das besteht in nicht weniger als der Auslöschung der Menschheit. In Diablo sind Menschen die Abkömmlinge von Dämonen und Engeln und ihr dämonisches Erbe ist dem finsteren Heerführer genug um die Rasse von der Erde zu tilgen. Dabei macht er sich die Leichen der Menschen gleich zu Nutze und lässt sie als Totenarmee wieder auferstehen um sein Werk effektiver zu vollbringen.

Wem das alles etwas bekannt vorkommt, der solle sich nur einmal an das legendäre Warcraft-3-AddOn „The Frozen Throne“ erinnern, das eine ganz ähnliche Story aufwies. Wie schon damals nutzt Blizzard hier die Fortführung um einen deutlich düsteren Look einzuführen, auf den die Fans des Spiels schon länger hofften. Mathael als Anführer der Feinde hat dabei einen ziemlich coolen Look mit seinen Riesensicheln, Engelsrüstung und Todesflügeln. Zu den weiteren neuen Gegnern im Gefolge Mathaels gehören Seraphen, Todesjungfrauen und muskulöse Henker. Einen zentralen Ort der Erweiterung stellt dabei die große neue Stadt Westmarch dar die mit ihrem gotischen Stil einmal eine große Macht im Westen der Welt repräsentierte. Nun ist sie jedoch zum Ausgangspunkt des epidemischen Einmarschs der Untoten geworden und es ist am Spieler den Fall der Stadt zu verhindern.

Um sich dem entgegen zu stellen, kann man z.B. zur neuen Klasse des Kreuzritters greifen. Diese stammen von einer Spezialeinheit der altbekannten Paladine aus dem hunderte Jahre vorher spielenden Diablo 2 ab. Die Klasse verfügt dafür über die neue Waffengattung der KreuzritterSchilde und geht auch sonst als menschlicher Tank gut zur Sache. Technisch muss man zwangläufig etwas enttäuscht sein von Blizzards neuestem Wurf, die Grafikdarstellung ist kein Deut besser als im ohnehin schon technisch überholten Hauptspiel. Blizzards Grafiker schaffen es dennoch wieder ein schönes tristes Grafikset zu zaubern, das sehr stimmig wirkt.

Besonders wichtig für das Add-On dürften aber wirklich die lange notwendigen Anpassungen am Beutesystem sein, Blizzard bezeichnet die Änderung gar als Loot 2.0. Faustregeln sind dabei, dass insgesamt weniger, besseres und epischere Beute im Spiel fällt. Die Entwickler konnten das mit relevanten Vergleichszahlen von vorher und nachher belegen, dass die Beute jetzt viel interessanter ausfallen soll. Das System soll dabei sogar so smart sein, dass die Items angepasst an die eigene Klasse droppen. Es bleibt zu hoffen, dass sie hier nicht zu weit gegensteuern und nur noch gute Beute kommt, denn das wäre auch wieder entgegen dem Genreprinzip. Natürlich wird auch die Levelgrenze um zehn Stufen nach oben angehoben, sowie die maximale Paragon-Grenze ganz aufgehoben. Die Auswirken davon waren noch nicht offensichtlich, das soll aber der Langzeitmotivation helfen.

Gameplay-Teaser

Ein lange vermisster Aspekt des Spiels aus der Beta kommt dann jetzt auch endlich wieder zurück, die Mystikerin-Handwerkerin. Ihre Aufgabe wird in Aussehensanpassungen der Gegenstände sowie Verzauberungen bestehen. Diese Features dürften wohl hauptsächlich für Vielspieler interessant werden. Die Präsentation endete dann noch mit einem nett aussehenden Gameplaytrailer, der auch etwas Lust auf die Erweiterung machte, aber keine unheimlich spektakulären Szenen enthielt.

Insgesamt geht Blizzard mit Reaper of Souls ein bisschen sehr auf Nummer sicher. Gerade inhaltlich bietet die Erweiterung nichts, was man nicht schon einmal irgendwo gesehen hätte. Die Wahl der Gegnerklasse der Toten ist so ziemlich das Naheliegenste was man hätte umsetzen können.

Dennoch kann man sich sicher sein, dass Blizzard mit ihrer Detailverliebtheit das zu einem gewissen Maß wieder ausgleichen werden können. Am Gamesystem selbst werden lange notwendige Verbesserungen endlich angegangen. Allerdings wurde kein Wort darüber verloren wann damit zu rechnen ist und bei Blizzard weiß man inzwischen, dass sie gerne auch schon präsentierte Systeme wieder radikal ändern. Also bleibt wohl erst einmal wieder nur das typische lange Warten auf die Veröffentlichung. Dass dann bei vielen der alten Diablo-Käufer das Jagdfieber wieder ausbricht ist noch skeptisch zu sehen, dazu wurde von „Reaper of Souls“ einfach noch zu wenig wirklich spannendes Neues präsentiert. Erst die nächsten Monate und eine eventuelle Beta müssten mehr dazu verraten.

Diablo III: Reaper of Souls

Entwickler Blizzard Entertainment
Publisher Blizzard Entertainment
Genre Action-Rollenspiel
dt. Version gekürzt nein
Release 25.03.2014
System
Mac
PC