gc24 Anspieltest: Funko Fusion - Mit Funko-Spielfiguren durch Hollywood-Filme
Man mag zu Videogame-Franchise-Crossovers oder auch zu Spielzeug-Merchandise-Linien wie Funko Pop, die sich unendlich an alten Marken bedienen, denken was man will. Fakt ist aber dass jugendlich ausgerichtete Spieleserien wie die Lego-Spiele von Traveller's Tales/ Warner sich nicht nur über die Jahre hervorragend verkauft haben, sondern auch ihren eigenen Platz in den Herzen der Spielern und Jugendlichen erobert haben. Das lag nicht zuletzt an der durchgehend hohen Qualität.
Nun wird aber für die Personen dahinter selbst solche eine erfolgreiche Gelddruckformel irgendwann einmal eintönig. Weil man aber mit dieser Art von Spielen die Erfahrung hat und als frisches unabhängiges Spinoff-Studio wie die hier verantwortlichen 10:10 Games mit etwas Neues auf den Markt wagen möchte, dann muss irgendwie auch eine starke Idee bzw. Marke irgendwoher kommen.
In diesem Fall gab es eine glückliche Fügung, dass der Spielwarenhersteller Funko sowieso gerade darauf abzielte seine charakteristisch geformten Kopf-Figuren in einem eigenem Spiel zu bringen. Somit haben sich quasi zwei gefunden, die sehr gut zusammenpassen. Ihr neues Spiel Funko Fusion macht also genau wie der Name es erwarten lässt, eine Fusion der Marke Funko Pop mit den diversen damit verbundenen Filmen und dem Spielkonzept der LEGO-Spiele.
Funko Fusion - Gameplay Trailer
Zweifellos konnten wir uns bei der halbstündigen Anspielsession auf der Gamescom recht schnell davon überzeugen, wie eingänglich spaßig und unterhaltsam das doch funktioniert. In der einen gezeigten Welt, die wir spielen konnten, wurden wir in den Jurassic-World-Vergnügungspark versetzt und waren hauptsächlich mit Owen unterwegs in einem Level, wo durch die bekannten Dinosaurier viel Chaos ausgebrochen sind. Das Level ist überschaubar gewesen, man musste ein bisschen hin und herlaufen, ein paar simple Rätsel lösen, bestimmte Charaktere befreien und letztendlich die Dinos in ihre Schranken weisen bevor man dann am Ende nach einem Bosskampf das Level verlässt. Auch wenn das Spiel mit einer ähnlichen Grafik wie damals Lego und auch Funko Pop selbst ausgestattet ist, sind doch sämtliche Gebäude, Tiere und Charaktere liebevoll eingefangen worden. Die Effekte sind kindlich bunt und zweckmäßig und die Rätsel sind überschaubar schnell lösbar. Jetzt ist so ein Spiel vermutlich nicht sonderlich ansprechend für die Kernzielgruppe der älteren Games es sei denn sie sind Eltern, aber für Jugendlichen, Teenager und Kinder dürfte ein Spiel wie Funko Pop doch ungemein verlockend sein.
Vielleicht kommen sie hier auch auf ungefährliche Art und Weise sogar zu ersten Mal in Kontakt mit Franchises die sonst eher nicht ihre Altersklasse entsprechen z.B. bei der Horrorreihe The Thing. Hoffentlich entwickeln die Verantwortlich alle Levels auch entsprechend bedacht. Aber sie auch aus dem alten Lego Universum kommen haben wir da eigentlich relativ wenig Bedenken.
Man kann natürlich die ganze kommerzielle Crossover-Idee verurteilen oder dass sich wieder verstärkt auf alte 80er-Filme bezogen wird, aber abgesehen davon gibt es für solche Konzepte natürlich eine große Begeisterung. Je nachdem welche Position man in diesem Lagern einnimmt, wird man vielleicht Funko Pop Fusion ablehen oder ganz cool finden. Irgendwo dazwischen als älterer Spieler könnte es ja vielleicht auch noch mal ganz cool sein, solche alten Stories wie Knight Rider, Chucky, Voltron, Shaun of the Dead, Hot Fuzz, Battlestar Galactica, He-Man etc. wiederzuentdecken. Auch wenn hier sehr viel aus dem Universal-Pictures-Universum kommt. So kriegt man vielleicht einen Weg auch diese seinem Nachwuchs nahezubringen. Das fließt natürlich auch in die kommerzielle Bewertung der Markenrechtegeber ein, aber vielleicht ist das einfach diese Welt in der so etwas funktionieret. Nichtsdestotrotz gibt's ja noch genug Indies, die mit eigenen Designs daherkommen, die man auch noch spielen kann.
Aber Funko Fusion hat sich in den ersten Anspielen als spaßige Brücke erwiesen, die es mit bewerten Spielmechaniken besser erlaubt, noch mal ein paar variantenreiche Anspielungen an alte Geschichten zu bekommen in einem jugendfreien Format. Das ist eigentlich ganz cool und irgendwie auch liebenswert und süß. Für eventuelle eigene Kinder könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das was Schönes für die und auch uns zusammen wäre.