nEon’s Kinocharts 2011 - pixelmonsters.de

nEon’s Kinocharts 2011

von nEon,

Das Jahr 2011 verflog in meinen Augen so schnell, dass ich irgendwie nicht dazu kam, meine Kinocharts Euch pünktlich zum Jahresende abzuliefern. Hier mein Nachtrag zu meinen gesehenen Filmen und Lieblingsfilmen aus dem Jahr 2011. Meine Liste enthält hierbei die Filme, die ich gesehen habe.

Worst Movies

08 Fright Night

Als feststand, dass mit Fright Night ein Remake der gleichnamigen genialen Vampir-Horror-Komödie aus dem Jahr 1983 in die Kinos kommt, habe ich mich sehr darüber gefreut. Herausgekommen ist ein solides Remake, dass seinem Vorbild jedoch nicht das Wasser reichen kann. Ein Vampirfilm ohne Biss. Kurzweilig und unterhaltenswert. Aber nicht der Redewert.

07 Super 8

Super 8 ist von J.J. Abrams eine Hommage an seine filmischen Kindheitserinnerungen und ein Best-of all der Goonies, ETs, Flug des Navigators und diversen anderen amerikanischen Vorstadtfilmen. Ich mochte zu Beginn des Films die Atmosphäre und der Film hatte wirklich ein paar sehr schöne Ideen. Doch leider ist die letzte halbe Stunde und Ende äußerst unbefriedigend und reduziert den Film zum reinen Schwachsinn-Monster-Madness. Entdeckung des Films ist hierbei eindeutig Elle Fanning. Toll gespielt Elle!

06 Tron: Legacy

Das legendäre Original “TRON” hob die Messlatte des Science-Fiction-Films auf einen neuen Höhepunkt. Tron war einer der Filme meiner Kindheit. Ein Film der mein Leben geprägt und meine Sehgewohnheiten verändert hat.

Doch trotz eines gut aufgelegten Jeff Bridges schaffte es die Fortsetzung “Tron Legacy” nicht, mich im wirren Effektgetöße emotional zu packen. Die Verpackung und Sound sind wunderbar. Doch das Flair, die Energie und die Spannung gehen in der Fortsetzung komplett verloren. Schade drum.

05 Biutiful

Biutiful kam so schwer und wichtig daher, dass ich einfach keinen Bezugspunkt zu Xavier Bardem finden konnte. Ja, Bardem spielt seine Rolle wirklich unfassbar gut. Doch mich hat Biutiful leider komplett kalt gelassen und ich frage mich auch heute noch nach dem “Warum?”.

04 The Thing

Der Klassiker aus dem Jahr 1982 bekam ein Prequel. Was geschah vor den Ereignissen von “The Thing” aus dem Jahr 1982? Auch diese Frage konnte mir Regisseur Matthijs van Heijningen Jr. nicht beantworten. Die 2011-Version kopiert das Original derart dreist, dass es einfach weh tut und bietet bis auf ein paar netten Effektshots einfach überhaupt nichts neues. Das war Geld, Energie und ein Prequel für die Tonne.

03 Hereafter

Was hat sich Clint Eastwood bei diesem Machwerk eigentlich gedacht? Nicht sehr viel glaube ich. Hereafter widmet sich der Frage, was kurz vor unserem Ableben mit uns eigentlich passiert. Matt Damon kann mit verstorbenen Menschen reden und ist ein Gefangener seiner Gabe. Diesen Stoff inszeniert Clint Eastwood derart zäh und langatmig, dass ich mich nach dem Film aus dem Kinositz schälen musste. Danke Clint, dass dies nicht dein letzter Film ist. Ich freu mich schon ein wenig auf J. Edgar.

02 Wasser für die Elefanten

Zirkus + Handstand Elefant + Reese Witherspoon + Robert Patterson = Elefantenscheiße.

Der einziger Lichtblick in diesem Trauerspiel war: Christoph Waltz.

01 Unknown Identity

96 Hours war schon schlecht. Unknown Identity reiht sich nahtlos an diesen an und macht seine Sache sogar noch schlechter. Ein in Berlin verwirrter Liam Nession irrt durch die winterliche Stadt, verhaut viele Stereotypen und zum Ende hin wird noch das Hotel Adlon die Luft gesprengt. Sorry Liam, dass war richtig schlecht.

Top Ten des Jahres

10 Mission Impossible IV

Mission Impossible IV kam deutlich frischer daher, als ich es mir erwartet habe. Klar bot MI IV jetzt kein Action-Dauerwerk á la Transformers 3. Doch hier stimmte wenigstens die Spannung und die Action war in meinen Augen ehrlich genug, dass diese im Effektgetöße nicht unterging. Die Szenen rund um den Dubai-Tower fand ich beeindruckend und zeigten mir, dass die Schweden als Bösewichte etwas taugen. MI IV war für mich rundum gelungenes Popcorn-Kino.

09 Scream 4

Scream IV ist eine konsequent durchdachte Fortsetzung die mir einfach Spaß gemacht und sich dabei wieder einmal nicht zu ernst genommen hat. Mich hat Scream 4, als Scream-Fan, an den richtigen Stellen abgeholt und der Scream-Cast hat mir einen schöne leichten Kinoabend voller Kunstblut und witziger Stellen verpasst.

08 Der Gott des Gemetzels

Roman Polanski liefert mit Carnage eine bitterböse Satire über die Verlogenheit der Menschen ab. Vier wunderbar agierende Schauspieler, allen voran Christoph Waltz, runden in jeweiligen Paraderollen das Spektakel ab.

07 X-Men: First Class

Michael Fassbender macht X-Men: First Class zum Topfilm! Neben Fassbender als Magneto glänzt zudem James McAvoy in der Rolle von Professor Xavier. Beide Schauspieler heben die X-Men-Reihe auf eine neue Stufe und verleihen den Charakteren die nötige Tiefe.

06 127 Hours

127 Hours ist DER James Franco Film. In der Rolle des Sportfreaks und Adrenalinjuckies, der plötzlich in einer Felsspalte eingeklemmt wird, passt Franco wie die Faust auf's Auge. Franco überzeugt in allen Bereichen. Bewundernswert ist vor allem, dass es Regisseur Danny Boyle schafft, aus dem begrenzten Setting einer Felsspalte, ein vielschichtiges und visuell ansprechendes Überlebensdrama zu machen. 127 Hours ist hierbei absolut sehenswert.

05 I Saw the Devil (DVD & BluRay-Premiere)

Mein südkoreanisches Faible wurde 2011 mit dem Racheepos “I Saw the Devil” befriedigt. Kim Jee-woon liefert einen knallharten und actiongeladenen Rachefeldzug in dem bald niemand mehr so genau weis, wer hier eigentlich der Gejagte und das Opfer ist. Diesen Stoff inszeniert Kim Jee-woon gekonnt virtuos und Körpernah, dass einem manchmal der Atem stockt. Zum Ende hin übertreibt es “I Saw the Devil” leider etwas.

04 Wer ist Hanna?

Killermachine Hanna. “Wer ist Hanna?” hat mich durch seine Inszenierung sehr überrascht. Pluspunkte erhält der Film bei mir, da mir Hanna Berlin in einem neuen Licht gezeigt hat. Auch Saoirse Ronan wird bald ein funkelnder Stern am Hollywood Boulevard. Hanna war zudem mein letzter Kinobesuch im Kino "Die Kurbel" in die jetzt ein BioMarkt und Wohnungen gebaut werden. Danke Kurbel! Schön war's mit dir.

03 Black Swan

Darren Aronofsky geht keine Kompromisse ein und schickt Natalie Portman an Ihre körperlichen Grenzen. Black Swan ist ein spannender Körperthriller und ich freue mich, dass Aronofsky die nötige Beachtung für seinen Film erhalten hat.

02 True Grit

Die Joen-Brüder schaffen es auch in diesem Jahr wieder ganz nach oben und holen mit ihrem Spätwestern wieder einmal die knatzigen Charaktere aus der Schublade. Allen voran Jeff Bridges und die junge Hailee Steinfeld bilden ein starkes Duo und laufen von einer kuriosen Szene in die Nächste. Das war wirklich großes Kino und zeigt mir, dass das Westerngenre noch lange nicht Tod ist.

01 Melancholia

Lars von Trier ist manchmal ein Spinner. Das ist uns spätestens allen nach Antichrist und Cannes 2011 klar. Doch Lars von Trier ist auch ein genialer Filmemacher, der mit Leidenschaft, einer gewissen Arroganz, Selbsthass, Selbstbewusstsein und trotzdem Herz seine Filme verwirklicht und dabei keine Kompromisse eingeht. Melancholia ist ein persönlicher Film.

Ein Film in dem Lars von Trier seine Depression verarbeitet und ein Film wie ein Schlag in die Magengrube. Melancholia ist jedoch auch ein wichtiger Film und ein Film, der den Zuschauer am Ende für einen kurzen Moment lang ganz still macht. Planeten kollidieren und das ist in meinen Augen einfach ganz ganz großes Kino! Danke Du Spinner!

Fazit

2011 ging so schnell herum, dass es fast ein wenig schwierig war, bei all diesen Katastrophen und Krisen einen klaren Kopf für die Unterhaltung zu behalten. Das Kinojahr 2011 war in meinen Augen auch ein recht unterdurchschnittliches Filmjahr für uns Filmfans. Die großen Filme, gar Meisterwerke, die mich persönlich auf eine neue Ebene des Films bringen, gab es in meinen Augen 2011 in den deutschen Kinos nicht zu sehen.

Wieder einmal wurde das Jahr von den unterschiedlichsten Superheldengeschichten geprägt. So kam Anfang des Jahres ein recht guter “Thor” auf die Leinwand. Gefolgt von einem unterirdischen “Captain America” bis hin zu einem noch schlimmeren “Green Lantern”. Neben den ganzen Helden in Strumpfhosen kamen noch einige Prequels und Remakes hinzu, die ihren Vorgängern nicht einmal im Ansatz das Wasser reichen konnten. Die zweite 300-Welle zog “Krieg der Götter” hinter sich her.

Ich bin ein wenig Stolz auf mich, dass ich dem 3D-Trend nicht hinterher renne und diese Filme soweit es geht vermeide. Der Mehrwert bei Tron: Legacy hielt sich ehrlich gesagt in Grenzen und machte den Film einfach nicht besser. Ich bin froh, dass Regiegrößen wie Nolan weiterhin auf 2D setzen.

Positiv überrascht war ich von der zweiten Staffel der “The Walking Dead”-Reihe. Nach einem  langsamen und zähen Start entwickelte sich die Staffel zum Halbfinale sehr gut. Hinzu kam für mich, dass ich im letzten Jahr erstmals in den Genuss der genialen Serie “Breaking Bad” kam.

Ich freu mich auf das Jahr. Filme wie Prometheus, Dark Knight, Der Hobbit, Spiderman, Skyfall und Django Unchained gehen an den Start und werden uns das Filmjahr 2012 versüßen.

2012 du kannst also kommen!

Melancholia


Produktion Dänemark 2011
Laufzeit 130 Minuten
Kinostart 6. Oktober 2011