GC25: I hate this place - Horror-Action-RPG mit dicken 80s-Vices - pixelmonsters.de

GC25: I hate this place - Horror-Action-RPG mit dicken 80s-Vices

von MartinTschitschke,

Rückkehr an die Horrorwurzeln

Bei dieser Gamescom war für uns dieses Jahr besonders im Horrorbereich viel Interessantes los. Neben weiteren Titeln zeigte der polnische Entwickler und Publisher Bloober Team, der zuletzt mit dem Silent Hill 2 Remake einen qualitativen Großerfolg einfuhr, sein kurz nach der Messe veröffentlichtes Cronos: A New Dawn. Dieser war auch wieder von hervorragender Gruselqualität und spielt in einem postapokalyptischen Polen während der 80er und lieferte einige Dead-Space-Verbindungen.
Aber zunächst zeigt uns Bloober Team direkt ganz am Anfang der Messe einen anderen kleineren, eher auf Indie-Level spielenden Titel am eigenen Stand mit ebenfalls integralen 80er-Setting: I hate this place.

Der Name ist hier Programm, weil es für die Protagonistin Elena zurück in ihre Jugend in ihr hinterwäldlerische Heimatgegend geht. Das sehr interessant gestaltete Game basiert auf der gleichnamigen erfolgreichen Comicserie von Autor Kyle Starks und Zeichner Artyom Topilin.
Der Survival-Horror-Titel mischt Einflüsse der alten Resident Evil Games und hat im Gameplay Anleihen bei Diablo genommen, wenn es sich auch wesentlich gemächlicher spielt. Das heißt wir steuern aus einer isometrischen Perspektive und müssen uns einer Oberwelt und in Dungeons mit schauerlichen Monstern herumschlagen, hauptsächlich per Waffengewalt.
Den Spielenden werden verschiedene Gangarten ausleben können: das Spiel leitet zwar hauptsächlich auf ein langsames, vorsichtiges und planerisches Gameplay hin. Aber auch die pure Waffengewalt und viel Action werden unterstützt, nur ist es dann dementsprechend schwerer auf Grund des allgegenwärtigen Ressourcenmangels.

Spielerfigur Elena kommt also am Anfang zurück zu ihrem Kindheitsort Rutherford Ranch, den sie mit einer ganzen Reihe an seltsamen Erinnerungen verbindet, sie sie nun gerne konfrontieren möchte. Dabei soll es auch darum gehen herauszufinden, was mit ihrer Familie passiert ist. Den in dem Wald der Umgebung treiben sich allerlei finstere Gestalten herum, sowie diverse Monster, u.a. Mutanten, Riesenspinnen und andere typische Horrorgestalten.
Die Erzählung ist aber nicht nur finster, es wird auch mit einem ordentlichen Schuss dunklem Humor und Augenzwinkern gespielt, vor allem über die Kommentare von Elena selbst. Man stelle sich so ein bisschen den üblichen Evil-Dead-Humor vor, aber ohne Slapstick.

Der Kern-Gameplay-Loop besteht in I hate this place aus Crafting, Basenbau, Aufleveln und vor allem Ressourcen sammeln. Letzteres ist besonders spannend, da das Game einen dynamischen Tag-Nacht-Wechsel simuliert und die Herausforderung aber vor allem die Gefahren des Nächsten deutlich härter sind. Manches Males soll es sogar besser sein ein Versteck zum Ausharren zu finden, bis der Morgen wieder anbricht.
Von der Oberwelt aus muss man seine Exkursionen insofern clever planen, dass man nicht zu viel riskiert für das beste Loot.
Bei der von uns gespielten Demo ging es aber nur in einen speziellen Dungeon, der an ein Militärlabor typischer B-Movies angelehnt war. Hier galt es nicht nur in die untersten Stufen vorzudringen, sondern auch einige interessante, nicht offensichtliche Rätsel zu lösen. So mussten nicht übliche Schlüsselkarten gefunden werden, sondern beispielsweise auf Experimentierkammern aufgelöst werden, z.B. durch Einsatz eines Tasers an der Raumelektrik.
Einen ersten Bosskampf konnten wir auch kurz anspielen aber nicht überwinden. Nur so viel: es kamen auch Zelda-ähnliche Mechaniken zum Einsatz.

In der Präsentation nimmt das Spiel seine starke Comic-Vorlage gut auf und bietet eine angepasst ähnliche Grafik, die mit leichtem Cell-Shading gut getroffen wurde. Ein Knaller ist in jedem Fall aber auch das ausgefeilte, gruselige Sound-Design, welche an vielen Stellen tief ins Schleichen eingebunden ist, da es auch viele, starke blinde Monster auszuweichen gilt.
Und dann ballert noch dazu der passende, hochwertige Synthwave-Soundtrack, dessen Songs man sich auch gerne noch einmal separat reinziehen wollen würde.

Wir hatten mit I Hate this Place in der halben Stunde der Demo schon direkt super viel Spaß und wollten sofort das gesamte Spiel erfahren. Bei uns traf der Titel einfach fast immer die richtigen Töne nicht nur im Gameplay, sondern auch in dem Thema, sowie in dem tollen Mix der die Gesamtpräsentation ausmache: Hier spielen leichter Grusel, Spannung, Stranger-Things-Vibes, Humor und Genreanspielungen einfach genau die richtigen Tasten der Klaviatur einer grandiosen Gaming-Komposition.

Der Release für I hate this Place wurde während der Gamescom für den 7.11.2025 für PC, PlayStation 5, Xbox Series X|S und Nintendo Switch enthüllt.

Gameplay-Trailer