Hier wird nicht mehr viel geredet. Aber das mit Flair
2k‘s neue, große Open-World-Hoffnung Mafia III war erneut der Headliner-Titel auf der gamescom für den Publisher. Mit viel Aufwand und stilechten Journalistenevents wollte möglichst viel Aufmerksamkeit auf den Titel erzeugen. Dieser verdient sie aber nach den weiteren Eindrücken auf jeden Fall.
Begonnen wurde die Gameplay-Präsentation mit einem kurzem Atmo-Trailer, der eventuell Teil des Intros zum Spiel sein könnte, zeigt er doch das Zustandekommen der allgemeinen Ausgangsituation für den schwarzen Helden Lincoln Clay. Darin wird vor allem der auslösende Überfall des großen Gangkriegs, an dem man sich beteiligt, dargestellt.
Als Übergang zum Gameplay gab es direkt danach einen kurzen Video-Überblick über den illustren Stadt-Schauplatz New Bordeaux, das natürlich nur der Südstaaten-Stadt New Orleans nachempfunden ist. Ganze 10 sehr, sehr unterschiedliche gestaltete Districts enthält die Spielwelt: von den sumpfigen Bayous, wo Waffenhandel und Schwarzbrennerei betrieben wird, über Del Ray Hollow, die vibrierende Heimat von Lincolns Gangs mit viel Prostitution und Heroindeals bis hin zum Reichenviertel Frisco Fields, das reich und majestätisch gestaltet ist und die italienische Gangsterköpfe beherbergt.
Durch diese schön und sehr detailliert gestaltete Welt bewegt sich Held Lincoln vornehmlich in Fahrzeugen bei denen im Radio dann ganz wie bei GTA Hits der Zeit spielen. Die Welt-Navigation ist dabei clever gelöst, überall werden einem interessante Points-of-Interest direkt in der Welt dargestellt. Das obligatorische Auto-GPS funktioniert auch in einer zeitgemäß angepassten Version.
Die dann im Gameplay präsentierte Mission dreht sich um das Eindringen in die Hotel-Hochhaus-Festung beim Schergen Tony DiRasio. Dieser ist eine notorische Person, die für Lincoln’s verhassten Gegner und Gangboss Sam Marcano die Erpressungsgeschäfte leitet. Grundsätzlich werden einem hier zu Beginn zwei Herangehensweisen präsentiert, eine mit direktem Sturm durchs Gebäude und eine etwas subtilere mit Infiltration über das gestohlene Auto von Tony. Auch wenn uns die letztere Version vorgezeigt wurde, so artete dieser Weg doch relativ schnell ab einem gewissen Punkt in ziemlich heftiges Geballer aus. Die Intelligenz der Gegner wirkte dabei sogar recht clever beim Flankieren und auch die zahlriechen Nahkämpfe boten eine beeindruckende, intensive Wucht in ihrer Darstellung. Hier kommen die allgemein sehr schönen Animation und Charakterdarstellungen der Figuren auch richtig zum Zug, auch wenn die Bekleidungsdarstellung da nicht immer mithalten kann.
Das Gezeigte machte erneut viel neue Lust auf Mafia III. Es mag nicht in allen Aspekten Perfektion erreichen können, bei den wichtigen Punkten Atmosphäre, Story und Weltdarstellung wirkt aber alles auf dem richtigen Weg zu sein. Natürlich wird der Mafia viel geredet, konfrontiert und auch häufig geballert. Dennoch bringt der Titel eine angenehme historische Ernsthaftigkeit mit.
Ab 7. Oktober kann man selbst in das Südstaaten-Mafialeben eintauchen und eine gute Zeit Ende der 60er Jahre miterleben.
