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Outreach - Gamescom Präsentation

von ComancheMan,

Kalter Krieg im Weltraum

Das Schöne an den Pressemöglichkeiten auf der Gamescom ist auch, immer die Möglichkeit zu haben echte kleine Indie-Perlen zu entdecken. Neben anderen machte sich der relativ neue Publisher Cosmocover dabei zuletzt immer wieder einen Namen. In diesem Jahr brachten diese einen bisher relativ unbekannten Titel junger, britischer Entwickler namens Outreach mit an den Stand.

Outreach

Gleich von Anfang an machten die Jungs klar, dass sie echte Nerds für historische Raumfahrt sind, was auch das Setting von Outreach definiert. Outreach ist kurz gesagt ein Story-Adventure im Gameplay eines Walking-Simulators vor dem Hintergrund einer alternativen, russischen Raumfahrthistorie. Der Spielercharakter durchlebt ein mysteriöses Abenteuer als Kosmonaut auf einer russischen Station der 80er Jahre, die viel Inspiration von der echten ISS-Vorgängerstation Mir hat. Als es über die gezeigten Artworks hinaus zur Grafik der sehr frühen Pre-Alpha ging, wurde dabei nicht nur sehr deutlich wieviel, auch kleinste Details von den Entwickler aufgenommen wurde von technischen Komponenten bis hin zum Weltraumklo. Aber auch die Möglichkeit diese Schönheit des Weltraums umzusetzen und mit Hilfe der Unreal4-Engine zu präsentieren war augenscheinlich.

Outreach

Das gezeigte Gameplay beschäftigte sich bisher ausschließlich mit dem Äußeren der Station in Form von Spacewalks an dieser, gekleidet im originalgetreu nachempfundenen Raumanzug. Die Herausforderung dabei ist nicht nur die Bewegung im schwergängigen Anzug, sondern vor allem der Umgang mit der fehlenden Gravitation. Nicht nur der Film Gravity zeigte zuletzt die Gefahren des freien Weltraums deutlich, auch Outreach versteht das mit viel Detailliebe eindrücklich zu vermitten. Im Spiel bewegt man sich ohne Sicherungsleine nur durch Festhalten an Streben (die auch gerne mal beschädigt sein können). Ein falscher Griff und man treibt in den unendlichen Weltraum ab, was das Zurücksetzen an den letzten Speicherpunkt bedeutet. Die Schwerelosigkeit stellt dabei nicht nur Spieler sondern auch Entwickler vor ganz neue Herausforderungen. So ist es ihnen an diesem Punkt leider bisher noch nicht gelungen die Hände in der First-Person-Sicht mit zu animieren, schlicht weil bisher noch keine Entwicklerbibliotheken für Handanimation ohne Erdanziehungskraft existieren. Es wurde allerdings versichert, dass das Feature noch nicht ganz aus der Welt ist.
Während der kraftraubenden und viel Geschicklichkeit erfordernden Weltraumspaziergänge ist die Narrative zu großen Teilen auf die Audiokommunikation mit dem Stationsinnerem sowie der Erdkontrollstation beschränkt. Durch hochwertige Sprachaufnahmen kommt aber dabei trotzdem viel Stimmung auf, nicht zuletzt weil der Spieler spürbar von seinen Gesprächspartnern abhängt. Das Spannende an der Story deutete sich in der Demo dann schon an: oft bekommt man den Eindruck, dass Gegebenheiten nicht immer so sind wie sie erscheinen oder per Propaganda vermittelt wurden. Das Thema kalter Krieg mit den USA spielt dabei eine große Rolle und ohne konkret etwas zu verraten deutete sich schon an, dass die Weltraumbesetzung einen Einfluss auf größere, politische Ereignisse außerhalb der Station haben wird.
Die Erzählung wird dabei linear erfolgen und maximal 4-5 Stunden umfassen, kurze Zeitsprünge beim Intro sind ein Teil davon. Es soll aber in jedem Fall deutlich werden, dass sich die Zustände auf der Erde im Zweifel schnell ändern können und man es als Kosmonaut mit einem anderen, abseitigen Blick das Ganze verfolgt.

Outreach

Wenn der nächste Entwicklungsschritt mit den Kommunikationsfunktionen für den Spieler fertig ist wollen Entwickler Pixel Spill Ende des Jahres eine erste Alpha herausbringen.
Auch wenn es naheliegend scheint, eine VR-Unterstützung kann es für das Spiel leider nicht geben, da die Macher bei Tests damit die fehlende Oben-Unten-Orientierung bereits als Brechgarantie identifiziert haben.