Drag me to Hell: Einmal Hölle und zurück. - pixelmonsters.de
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Drag me to Hell

von nEon,

Die Geschichte von "Drag me to Hell" ist relative schnell und simpel erzählt. Mrs. Ganush (Lorna Raver), eine Zigeunerin, kommt in eine Bank in der gerade unsere Hauptdarstellerin Christine (Alsison Lohman) ihren Job macht. Mrs. Ganush benötigt ein Darlehen und bittet Christine um Geld um ihr Haus nicht zu verlieren. Dummerweise steht Christine in ihrem Job unter Druck und möchte ihre Aufstiegschancen bei ihrem Boss nicht verspielen. Um ihren Chef zu beeindrucken sagt sie somit einfach "Nein" zu der alten Dame. Das mag die Alte gar nicht und somit verflucht die böse Gipsy-Oma Christine, anstatt zu der nächsten Bank zu humpeln.

Von nun an wird Christine von der hässlichen alten Frau in ihren Träumen und im Alltag heimgesucht. Dämonen machen sich in ihrem Leben breit und wollen ihre Seele in die Hölle holen. Das macht Christine natürlich halb wahnsinnig und somit begibt sich mit ihrem Lover (Justin Long) auf die Suche nach einer Möglichkeit um ihren Fluch zu bannen. Die Suche führt Christine schließlich zu Rham Jas, einen Seher der ihr helfen kann. Es kommt wie es kommen muss. Christine muss exorziert werden, um nicht in der Hölle zu landen.

Lange Zeit mussten alle Sam Raimi Fans warten. Doch nun endlich widmet sich Raimi wieder seinen filmischen Wurzeln und kehrt zum Horrorgenre zurück. Raimi, der zuletzt das Superheldenleben von Spiderman in 3 Teilen verfilmte und demnächst das Onlinerollenspiel "World of Warcraft" verfilmen wird, schuf vor dieser Zeit mit seiner Tanz der Teufel Trilogie ein paar große und wegweisende Klassiker des Genres.

So ist es verständlich, dass sich Raimi einfach mal selbst zitiert und vieles aus seiner Trilogie übernimmt. Drag me to Hell hält sich nicht sehr lange mit seiner Vorgeschichte auf. Nach gut 20 Minuten ist Christine verflucht und muss des Rätsels Lösung suchen um nicht von ihren Dämonen in die Hölle geschickt zu werden. Das ist auch gut so und so kann die Geisterbahnfahrt durchs Raimische Universum schnell über die Bühne gehen und ehe man es sich versieht muss man auch schon wieder aus dem Wagen steigen. Eine zweite Fahrt lohnt sich hierbei leider nicht, da man sich schon beim ersten Mal satt gesehen hat. Raimi visualisiert seinen Streifen in typischer Raimi-Manier. Drag me to Hell bietet Dämonen, schnelle Slaptick- Schockeffekte bei denen man sich als Zuschauer fragt, warum Raimi so sehr auf den Mund der Hauptdarstellerin fixiert ist. Da wird gekotzt und mit Schleim um sich geworfen und manchmal verschwindet einfach ein ganzer Arm im Rachen von Christine. Das alles wirkt sehr komödiantisch, macht bisweilen Spaß aber so recht schocken und gruseln will das nicht.

Raimi zitiert sich in einigen Szenen selbst und nimmt reichlich Anleihen an seiner Evil Dead Trilogie. Das alles funktioniert bisweilen nicht mehr so gut. So kann Raimi keine neuen Akzente in Drag me to Hell setzen. Hier fehlte mir einfach eine gewisse Grundspannung. Oft ist Drag me to Hell furchtbar vorhersehbar, sodass ich mit dem Schicksal von Christine nicht mitfiebern konnte. Leider bleibt die Hauptdarstellerin in ihrem Schauspiel größtenteils äußerst blass. Meistens beschränkt sie sich einfach darauf in die Kamera zu starren um verzweifelt eine Reaktion beim Publikum zu erzeugen. Justin Long, der nette Typ (im Film ist es ihr Kumpelfreund) von nebenan, hat mich ebenfalls nicht überzeugen können. Sein Schauspiel bleibt über weite Strecken des Films eindimensional und simpel. Als Bereicherung sah ich aber die alte Frau Mrs. Ganush. Immer wenn sie im Bild ist, erzeugt das eine Art von Ekel und das will was heißen.

Drag me to Hell
Drag me to Hell

Produktion USA 2009
Laufzeit 99 Minuten
Kinostart 11. Juni 2009
Fazit von nEon

Dennoch ist Drag me to Hell im Vergleich zu den restlichen Horrorfilmen in unserer aktuellen Hemisphäre unterhaltsam. Drag me ist ein bisschen wie eine softe Geisterbahnfahrt die nach 90 Minuten vorbei ist. Nicht zu heftig, leicht und bekömmlich. Aber so richtig durch die Hölle führt uns Sam Raimi in Drag me to Hell leider nicht. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Geschichte aus der Stadt herauszuholen und in einen dunklen Wald zu verfrachten. Das wäre dann wenigstens die 1-zu-1-Kopie von Tanz der Teufel gewesen. Aber diese dürften wir dann wohl mit Evil Dead im nächsten Jahr in den Kinos bestaunen können. Irgendwie freu ich mich etwas mehr auf Ash. Denn da steckt einfach mehr Power dahinter.

6
/ 10