GC 14: Bloodborne Vorschau - pixelmonsters.de

GC 14: Bloodborne Vorschau

von ComancheMan,

Wenn ein Gameplay-Erneuerer trotz Hardcore-Fans nicht stehen bleiben will

Der Erfolg der Souls-Reihe der japanische Schmiede From Software war eine der angenehmeren Überraschungen der letzten Jahre. Mastermind-Entwickler Hidetaka Miyazaki schaffte es mit seinem strengen und harten Gameplay-Experiment eine eingeschworene Fangemeinschaft zu schaffen. Dass dies jetzt, wo Sony das volle Potenzial der Macher erkannt hat und ihnen die Chance auf einen exklusiven großen neuen PS4-Titel gab, für die Erwartungen der Fans ein Problem sein könnte zeigt sich nun beim neuen Bloodborne.
Die heftig involvierten Hardcore-Fans, die mehr und mehr an die Souls-Formel gewöhnt wurden, verlangen natürlich mehr dergleichen. Anderseits sind die Verantwortlichen bei From weder willig noch wäre es zielführend bei einer Produktion wie dieser hier nicht weiter zu experimentieren und zu versuchen das Kernprinzip zugänglicher zu machen. Nach Meinung der Entwickler würde eine immer weitere Erhöhung des Schwierigkeitsgrades das Spiel auch nahezu unspielbar machen. Als großer Playstation4-Lead-Titel müssen ein paar Kompromisse wohl sein.

Welchen Anspruch From an sich selbst legt, zeigt sich vor allem an der Hammergrafik, die in der Präsentation gezeigt wurde. Diese war nicht nur blutig, schön düster und krass detailliert, sie lief auch schon sehr flüssig. Für mich war Bloodborne der vielleicht technisch schönste Titel der Messe; einer der endlich wirklich mal zeigt wie Next-Gen-Grafik aussehen muss.
Darüber hinaus wurden noch ein paar neue Features gezeigt. Das Wichtigste davon war sicher die “Regain”-Kampffunktionalität. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine Nachkampf-Konter-Funktionalität mit verbundener Heilung, also das Zurückholen gerade durch den jeweiligen Gegner verlorener Health. Das sehr kurze Zeitfenster, das für eine Regain-Aktion zur Verfügung steht, führt den Spieler zum kurzfristigen Taktieren, da er das Risiko der Aktion genau abschätzen muss. Durch dieses Element ist nicht mehr jeder Energieverlust eine totale Katastrophe und die harten Kämpfe werden so etwas zugänglicher. Interessant war auch der beschriebene Denkprozess hinter diesen Umstellungen. So sieht Chef Miyazaki die Health-Leiste mehr als Darstellung des verbleibenden Kampfeswillens der Krieger.
Eine weitere Neuerung liegt bei der Inventarstruktur, dass Heiltränke nun einen separaten Slot bekommen haben und nicht mehr einen Ausrüstung-Slot belegen und somit keine weitere Variation behindern. Allgemein freuen sich die Macher schon auf die Ideen der Spieler aus Videos wie diese die Waffen in Kombination miteinander benutzen werden.
Schließlich präsentierte man den Journalisten noch die neuen Nahkampfwaffenkonzepte. Dabei wurde sehr darauf geachtet, dass diese möglich viele flexible Einsatzarten besitzen. Die meisten dieser Waffen besitzen so die Möglichkeit sich innerhalb einer Attacke zu öffnen oder zu schließen. Dadurch ändern sich nicht nur spontan ihre Eigenschaften (Reichweite gegenüber Geschwindigkeit), sie bieten auch zusätzliche Effekte wie z.B. das Wegziehen gegnerischer Schilde. Obwohl man wohl im Kampf weniger blocken muss, achten die Macher doch streng darauf, dass Bloodborne nicht zu einem simplem Hack’n’slay verkommt. Das Lernen der Ausrüstung und der Gegner steht immer noch an erster Stelle um zu Überleben.

All diese eingeschlagenen Wege für einfachere Zugänglichkeit müssen nicht schlecht sein, auch wenn es für viele Souls-Fans gar nicht schwer genug sein kann. Bloodborne erweckte schon noch den Eindruck, dass es immer noch schwierig sein will. Und es versucht trotzdem nicht die Fans zu enttäuschen, eine sicher nicht ganz einfache Gradwanderung. Man will zwar ein paar Sachen anders machen, aber es muss auch klar sein, dass nicht jeder bisherige Souls-Fanatiker zufrieden gestellt werden kann. Aus meiner Sicht ist das zu akzeptieren, die Weiterentwicklungen im RPG-Genre, die From angestoßen hat, können schließlich nicht jetzt auf der Stelle treten und müssen sich trotz und wegen der Erfolge wieder noch weiterentwickeln.
Skeptiker sollten jetzt nicht verzweifeln, es steht ja auch Vieles noch gar nicht richtig fest. Wenn es gut läuft könnte Bloodborne nicht nur aber auch wegen der Grafik ein echter PS4-Systemseller für Core-Gamer werden. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn die Japaner von From Software auch das noch schaffen könnten.

Hier nochmal das Gameplay-Video:

Bloodborne

Entwickler From Software
Publisher Sony Computer Entertainment
Genre Action-Rollenspiel
dt. Version gekürzt nein
Release 25.03.2015
System
PlayStation 4