Battlefield 3, DICE‘ neuer Teil der Militärshooter-Serie bei uns im gamescom-Preview.
Ein altes Sprichwort sagt ja bekanntlich, dass das Beste immer zum Schluss kommt. Und so ist es auch nicht verwunderlich gewesen, dass einer der letzte Titel unseres Präsentationsmarathons auf der Messe der am heißesten erwartete Titel dieses Herbstes und Messehighlight Nr.1 der allermeisten Besucher war: Battlefield 3, DICE‘ neuer Teil der Militärshooter-Serie.
Wieviel Erwartung in dieses Ausnahmeprodukt von allen Seiten gesetzt werden, wurde schon am Anfang der Messe klar. EA und ihr größter Konkurrent in dem Genre, Activision mit Call of Duty, gaben einer seit einigen Wochen tobenden verbalen Schlammschlacht mit unschönen Ansagen neues Feuer. Dass die Krone der meisten Verkäufe von Call of Duty diesmal ernsthaft in Gefahr sein könnte, bewies der speziell für die Kölner Messe erstellte neue Trailer schon am Dienstag auf der EA-Pressekonferenz. Mit einem heftigen Bombast und einer genial verzerrten Soundunterlegung auf Erdbeben-Niveau machte das Filmchen Battlefield 3 klar zum interessantesten Themenschwerpunkt der Show.
Etwas überschaubarer ging da schon im eisgekühlten Präsentationskämmerchen EAs zu. Dort konnten rund vier mal zwei Journalisten den bereits gezeigten Koop-Modus auf der Playstation 3 Probe spielen. Zusammen mit einem Franzosen, der lustigerweise genauso wenig Übung und Talent für Shooter mit Controller hatte wie wir, ging es in die Nachtmission. Zur Steuerung muss lobend erwähnt werden, dass für jemanden wie den hier schreibenden Redakteur, der normalerweise mit Shootern auf Controller gar nicht klarkommt, das Spielen von Battlefield erstaunlich leicht von der Hand ging. Auch das Trefferfeedback bei Schusswechseln konnte man so gut umgesetzt bisher nicht erleben. Grafisch sah das Gezeigte zwar ziemlich ok aus, konnte aber nicht wirklich die Brillanz früherer Trailer ausspielen, da es ja nur eine Indoor-Mission war, in der Dunkelheit sowieso alle Katzen grau sind und schließlich die PS3 inzwischen auch an Leistungsgrenzen stößt. Vielleicht wollte man mit der Präsentation wieder etwas zurückrudern und verhindern, dass sich Konsolenspieler vom finalen Produkt getäuscht fühlen. Obwohl die Mission eigentlich eine Schleich-Befreiungsmission sein sollte, wurde ganz schnell klar, dass man hier keinen harten Schleichshooter spielt, bei dem der Spieler gar nicht entdeckt werden darf. Der Alarm wurde ohnehin sehr schnell ausgelöst und mehr Wachen stürmten herbei. Interessanter war dann schon zu sehen, wie gut das taktische Zusammenspiel der beiden Koop-Spieler funktionierte. So wechselte man sich beim Stürmen des nächsten Raums immer wieder ab und falls sich einer doch mal zu weit vorgetraut hatte, funktionierte das Heilen des Kameraden gut und war vor allem auch nicht lästig. Das System sollte auch bei größeren Teams noch funktionieren. Als Indoor-Mission gab es abgesehen von der Ankunft im Jeep auf dem Beifahrersitz leider keine weiteren Fahrzeuge zu begutachten, deren Fahrzeugverhalten zu testen wäre sicher spannend gewesen. Genauso wenig kam bei dieser sehr kleinen Mission das neueingeführte Markieren der Gegner für die Kameraden zum Tragen.
Abschließend war dieser recht kurze Einblick ein sehr interessanter, lohnenswerter Ersteindruck von Battlefield 3, der sehr viel Potenzial verspricht. Activisions Modern Warfare muss sich jedenfalls zumindest mal warm anziehen bei dieser aufpolierten Brillanz. Gerne hätten wir uns auch noch die 64-Spieler-PC-Multiplayer-Action am Besucherstand angesehen. Wir wollten uns aber nicht bei der bis zu neunstündigen Warteschlange dreist vordrängeln und den regulären Besuchern die Chancen nehmen. So nett sind wir zu Euch.