Gamescom - Neue Indie-Hoffnungen von The Arcade Crew - pixelmonsters.de

Gamescom - Neue Indie-Hoffnungen von The Arcade Crew

von ComancheMan,

Französische Qualitäts-Indies auch jenseits der bekannten Namen

The Arcade Crew ist ein Publishing Label, dass sich aus der Remake Firma Dot.Emu heraus entwickelt hat und dieses Jahr startet. Obwohl sie sich eigentlich als in den 80ern geboren verstehen.
Die Mission der Franzosen soll es sein tolle Indie-Games mit Retro-Charme und kleinen, kreativen Teams zu finden, zu produzieren und zu veröffentlichen. Sie hoffen so auch Talente zu entdecken und streben danach echte Communities um ihre Titel zu erschaffen.

Dark Devotion

Was macht man als junger, gut aussehender, französischer Biochemie-Student wenn man glaubt gerade seine Leidenschaft nicht ausleben zu können? Klar, man gründet fast alleine einen Indie-Entwickler und fängt an sein eigenes Game zu programmieren. Warum auch nicht, dachte sich der nette CEO von Hibernian Workshop und zeigte uns nun seinen 2D-Sidescroller mit eigenem Pixelart-Stil und einem stark Dark Souls ähnlichem Gameplay.

Dark Devotion fand wohl nicht zuletzt wegen seiner ungewöhnlichen Thematik schnell Fans beim Crowdfunding, darunter anscheinend auch einige echt Harte. Den religiösem Leidensweg als Thema hat man bisher zudem nicht wirklich in Games aufgegriffen.
Für den Spieler-Charakter, welche als Tempelritter unterwegs sind, ist dieses ewige Leiden in ihrem Weg immer sogleich Segnung und Fluch zusammen. In einem wiederkehrendem Zyklus muss man immer wieder in einen mysteriösen Tempel stürzen, der eine seltsame Energie abgibt und in dem die tödlichsten Gegner warten. Nur mit seinem Glauben kann der oder die Templer(-in) in dieser tödlichen Welt vorankommen, was in dem Spiel letztlich auch dazu führen soll, den eigenen Glauben und die Existenz zu hinterfragen. Ob Hibernian ihrem Anspruch an eine reichhaltige, detaillierte und immersive Erzählung in dem Format gerecht werden können lies natürlich in unserem kurzem Einblick noch nicht beurteilen. Ebenso ließ sich auch der hohe Wiederspielwert nicht einschätzen, den der Titel anstrebt. Wir konnten aber schon ein erstes Gefühl wahrnehmen, was uns motivierte den Anfang immer wieder zu versuchen, wie in einem Rogue-like-Game eben.

Sichtbar war jedoch bereits das sehr reichhaltige Loot, das bei jedem Versuch deutlich anders war und intensives Vergleichen nötig macht. Dabei will man “Myriaden” an Waffen aller Art im Spiel bieten, so dass jeder Versuch sich anders gestaltet. Es mag am frühen Alpha-Status oder am Vorbild Dark Souls liegen, allerdings hatten wir bei der Steuerung schon noch deutliche Schwierigkeiten. Diese sollte ruhig noch knackiger werden in der weiteren Entwicklung.
Ansonsten war unser Mini-Einblick doch deutlich zu kurz für einen ausgewogenen Ersteindruck. Wir können aber bestätigen, dass wir schon in dieser frühen Alpha ein sehr interessantes Projekt gesehen haben, dass jedoch noch sehr viel Arbeit benötigen wird. …. und genauso viel Mehraufwand im Marketing um das ungewöhnliche und eigenwillige Konzept den Spielern zu vermitteln.


Young Souls

Dieser Titel zeigte mal wieder wie gut das Art-Design mancher Indie-Titel sein kann. Der 2,5D-Sidescrolling-Brawler zog direkt mit seinem hübschen, klaren und handgezeichneten Comic-Look in seinen Bann. Die Animationen waren wirklich hervorragend und erinnerten an Animationsfilme. Unterstützend wurden einige Partikel- und Reflektionen clever eingesetzt, um den Leveln mehr Tiefe zu geben. Das Grafikkonzept orientiert sich darüber hinaus absichtlich am Design alter französischer Comic-Serien.

Bei Young Souls spielt man das Geschwisterpäarchen Jenn und Tristan, die als Waisen ein Außenseiterleben in ihrer Stadt führen. In ihrer jetzigen Unterbringung bei einem Wissenschaftler entdecken sie aber eines Tages ein Portal zu einer anderen Welt, welche jedoch eine große Gefahr für das Leben darstellt. Also, gehen die beiden zusammen los und schlagen sich durch die 70+ Dungeons um der Gefahr zu begegnen. Sie nutzen dafür vornehmlich Hieb- und Stichwaffen, die am Anfang der Level ausgerüstet werden oder von Gegnern aufgenommen werden können.
Entwickler 1P2P will Young Souls mit einem deutlichen Arcade-Gefühl durchsetzen. So gibt es coole Crossover-Mechaniken, die besonders zum Tragen kommen, wenn man die Levels gemeinsam spielt. Ist man allein unterwegs kann man jederzeit zwischen den Zwillingen Tristan und Jenn wechseln, mit einer zweiten Person kann diese jederzeit einspringen und den zweiten Charakter übernehmen. Dieser Ansatz macht Young Souls ideal um auch mit Gelegenheitsspielern mal was zusammen zu zocken.

Obwohl das Konzept bereits sehr ansprechend war, hatten wir auch hier wieder nur eine zu kurze Anspielzeit mit einem einzigen Level von maximal 12 Minuten um es gut einzuschätzen. In dem Abschnitt sahen wir viele kleine Gegner und vielleicht gerade ein oder zwei Zwischengegner. Ebenso war die Steuerung war noch nicht bis ins Letzte ausgefeilt, aber da der Titel noch früh in der Entwicklung ist, kann auch diese noch perfektioniert werden.

Wir würden uns wünschen Young Souls würde beim Gameplay bis zum Release zudem noch mehr seiner Alleinstellungsmerkmalen herausstellen, damit das coole Konzept und das tolle Grafikdesign voll zur Geltung kommt und das Spiel auch wirklich gegenüber den ganzen anderen Indie-Titeln herausstechen kann. Denn das Spiel und seine sympathischen Entwickler hätten es verdient.