Die totale Offenheit
Mit dem Open-World-Racer The Crew hatte Ubisoft vor einigen Jahren ein sehr interessante Rennspielkonzept gestartet, dass sich entsprechend einem Trend im Genre von festgelegten Strecken löste und Zugang zum gesamten Straßennetz der USA versprach. Als stark online ausgerichteter Titel hing beim ersten Teil der Reihe natürlich sehr viel an einer großen Community und da tat man sich zunächst nicht so leicht mit. Aber über konsequente Updates auch für die Grafik gelang es anscheinend über die Jahre genug Fanpotenzial aufzubauen, um es nun auf der E3 2017 zu wagen eine Fortsetzung anzukündigen.
Besonders überraschend war dabei, dass nicht mehr nur die bereits enthaltenen Autos und Motoräder unterstützt werden, sondern auch Boots- und Flugrennen im neuen Teil integriert werden.
Das französische Studio Ivory Tower arbeitet nun die letzten zwei Jahre an The Crew 2. Ihr Ziel ist eine möglichst tiefe und detaillierte Abbildung der US-amerikanischen Motorsportszenen. Sie arbeiten mit einer Kategorisierung in vier Familien: Street Racer, Profirennfahrer, Geländeexperten und Freestyler, welche jeweils noch unterschiedliche Renndisziplinen bieten. Der Spielfortschritt passiert dann dabei über erledigte Herausforderungen und eine allzu moderne Währung: Fame-Punkte. Eine Möglichkeit diese zu steigen ist die Option seine besten Racing-Momente aus dem Game mit Welt zu teilen. Über die Punkte kann man sich dann auch neue Fahrzeuge kaufen, die wiederumstark individualisierbar sind. Der Erwerb besserer Modelle wird natürlich auch nötig, um letztlich zum Champion der verschiedenen Szenen zu werden. Aktive Spiele des Vorgängers erhalten im Übrigen Zugriff auf verschiedene Spezialmodelle.
Die nachgebildeten USA als offene Spielwelt wurde für The Crew 2 massiv überarbeitet und neu aufgebaut, sie wird nun Motornation genannt und ermöglicht es nicht nur zwischen attraktiven Gegenden wie den Rocky Mountains, Städten mit Seitenstraßen wie New York City, oder durch die detaillierten Landschaften des Grand Canyon zu rasen. Es sind auch Wasserstraßen und Lufträume direkt integriert, so dass man übergangslos zwischen den Vehikeltypen zu Booten oder Flugzeugen und zurück wechseln kann. Auch kam beim Anspielen die Welt schon sehr schön detailliert rüber, der Pflanzenbewuchs der Strecken ist deutlich voller und realistischer und zudem wurde eine realistisches Wolken- und Wasserdarstellung angekündigt. Bei den Bootsrennen zumindest konnten wir bereits ein schön realistisches Wasserverhalten bestätigen.
Über alle Renntypen hinweg war unser Anspieleindruck ein durchaus Guter. Alles steuert sich smooth, aber nicht zu simpel und die Grafik sieht wirklich schön detailliert, runderneuert und wesentlich besser als beim ersten Teil aus. Man sollte sich bei der Reihe nur immer vor Augen halten, was der Titel sein will. The Crew 2 wird in keinem Sinne simulationsartig. Durch die Vielzahl der Optionen und der angestrebten Zugänglichkeit bekommt man hier einen Onlinetitel, dessen Fahrverhalten irgendwo zwischen GTA 5 und einem Arcade-Racing-Game liegt. Zudem wird für Einzelspieler keine spannende Story aufbereitet, das Erlebnis muss man sich schon selbst aus den Herausforderungen ziehen. Aber das ist dann eben auch der Preis einer solchen totalen Freiheit und Offenheit der Welt. Genug Spaß wird man hier dennoch finden können.
The Crew 2 wird Anfang 2018 für PlayStation4, für Xbox One’s und Windows PCs erscheinen. Auf http://thecrewgame.com/beta kann man sich für die Beta registrieren.