E3 2015: Warum das Netz dieses Jahr erneut Sony feiert

Als man Montagnacht nach den ersten Konferenzen schon dachte es gibt bei den Spielen doch nicht viel spannendes Neues und Microsoft hätte die Fans im Sack mit der Ankündigung bald auch XBox-360-Spiele zu unterstützen, kam zuletzt aber noch die Sony Präsentation und zeigte extrem Vieles und Tolles.
Sie hätten ihre Ankündigung auch nicht Besser starten können als mal ein Lebenszeichen des langerwarteten “The Last Guardian” in Trailerform zu zeigen. Es wirkte frundüberholt, immer noch total süss und kommt als weiterer potenzieller Systemkaufgrund 2016 für die PS4.
Doch bliebt es noch lange nicht: Sony feuerte ein unglaubliches, aber auch abwechslungsreiches Feuerwerk an bekannten Games und an Neuankündigungen ab. Vielleicht nie zuvor wurden auf einer E3-Präsentation innerhalb so kurzer Zeit so viele Spiele präsentiert. Ein paar Sachen wie Indies gingen dabei sicher auch etwas unter. Aber andererseits war soviel Fan-Service dabei, dass sich daran kaum jemand stören dürfte.
Zu den innovativsten Neuankündigungen dürfte “Horizon - Zero Dawn” gehören. Das postapokalytische Spiel von Guerrilla Games bot überwucherte, offene Landschaften und Menschen, die in Ethno-Klamotten gegen riesige Roboterdinosaurier kämpfen. Das Ganze war wunderschön, Action-reich und errinnerte an Monster Hunter. Der weibliche Spielercharakter machte es gleich noch interessanter.
Ein bekannter Titel, der sich dann mal wieder zeigte, war No Man’s Sky, das prozedural generierte Universumerkundespiel. Das wirkte zwar immer noch riesig und hübsch, die computergenerierte Beliebigkeit der Planetenwelten ließen allerdings keine echte Spielmotivation durchscheinen.
Die Briten Media Molecule hingegen machten bei ihrer Neuankündigung Dreams schnell klar, dass es ihnen vor allem wieder darum ging einen optisch spannendes Baukastensystem zu erschaffen. In dem Titel hat der Spieler die Möglichkeit nur mit dem Lagesensor seines Controller fast alles in der Welt selbst zu erschaffen, also wie Paint per Controller. Ob das verrückte Concent mit dem weirdo Design Fans finden wird, ließ allerdings noch nicht erkennen.
In die Schiene bekannter, zu erfüllender Erwartungen fielen ganz im Gegensatz dazu eine Reihe von Ankündigungen zu einer Destiny-Erweiterung, Assassin’s Creed Syndicate, wo er schönen Melee-Kampf gab, sowie dann noch das bald erscheinende Arkham Knight, neuer, wirre Games von Devolver, Disneys Cash-Cow Infinity jetzt mit Star Wars Plastikfiguren, sowie als Überraschung das neue Call of Duty: Black Ops 3, welches man der Konkurrenzveranstaltung abluchsen könnte. Auf all das braucht hier nicht näher eingegangen werden. Ebenfalls wurde alte und neue Hardware wie Vita und VR-Brille Morpheus gerademal kurz erwähnt.
In die Kategorie spannende Neuankündigungen ohne viele Hintergrundinfos dürften ein neues Hitman zählen sowie der Comic-OpenWorld-Titel Firewatch, in dem eine Art Parkwächter spielt. Beides sah gut aus, Letzteres hatte auch nen schönen Stil, doch konkreter Spielstil lies sich noch nicht ableiten.
Zwischen und besonders zum Ende dieses Games-Dauerfeuers zeigten sich aber vor allem noch drei Highlights, die besonders von harten Fans begeistert aufgenommen wurden:
Neben irrelevanten Final-Fantasy-Ankündigungen begeisterte vor allem die Enthüllung eines Remakes zm Oberklassiker Final Fantasy 7 die Fans. Der Rendertrailer wirkte schon als ob die neue High-Res-Grafik das Vorbild stimmig einfangen würde.
Alte Sega-Fans freuten sich dagegen wohl noch ein größeres Loch in den Bauch über die Ankündigung einer Finanzierungskampagne für eine dritte Shen Mue Fortsetzung. Natürlich gab es davon nichts zu sehen bis auf eine superkurze Mood-Szene. Zwar muss man sich fragen warum Sony die Fans mit in die Finanzierung reinholen lies, allerdings schien die das nicht zu stören. So war das angestrebte Ziel von 2 Millionen auf Kickstarter nach wenigen Tagen erreicht. Wer nicht mit reinbuttern will, den freut das natürlich trotzdem.
Was als weiterer großer Systemseller natürlich nicht fehlen darf, war zum Abschluß der Präsentation Spielausschnitte aus Uncharted 4, das dem Untertitel entsprechend eventuell den Abschluß der Story um Nathan Drake darstellen könnte. Auch wenn es dabei noch kurz technische Probleme gab, so sah es natürlich wieder absolut fantastisch aus und überzeugte mit Uncharted-typischen Gameplay. In den Schußwechseln fiel auf, dass die Zerstörungsphysik bei den Deckungen jedoch noch ein neues Element reinbrachte. Ebenfalls nicht möglich gewesen wäre wohl eine so lange und spektakuläre Autoverfolgungsjagd wie sie hier über fast 5 Minuten gezeigt wurde.
Was Sony hier nun dieses Jahr alles rausholte war wirklich ziemlich unglaublich und man hätte auch gut Einiges davon schon in den Vorjahren haben wollen. Wer mit so einem überbordenden Gesamt-LineUp auffahren kann, brauchte auch keine Sorgen wegen der möglichen Abwärtskompabitilität der Konkurrenz zu haben. Oder gar selbst eine ermöglichen. Bei solch einem LineUp dürfte wohl sicher noch viel mehr Konsolenbundles in die weihnachtlichen Einkaufswagen wandern. Also alles richtig gemacht, Sony!