Ein erster Annäherungsversuch an das beliebte Multiplayer-Genre mit Chaos - Heroes Online
Nachdem das MOBA-Genre in den letzten 5 Jahren so ziemlich alles aufgerollt hat was an Multiplayer-Games beliebt und erfolgreich war, zeigten sich zuletzt ja immer mehr oder minder erfolgreiche Nachahmer die sich an Größen wie LoL und Dota orientieren.
Jetzt endlich, nach langer Zeit der Ignoranz, wurde es einmal Zeit sich selbst ein Bild vom Thema zu machen. Dafür bot sich ein neuer Wettbewerber aus Korea direkt an, gepublisht vom Berliner Games-Aufsteiger Aeria Games: Chaos - Heroes Online. Anlass war der nächste Schritt im öffentliche Entwicklungsprozess, welcher gerade im Beta-Stadium ist.
Zunächst erklärte der freundliche Producer Jay was ihn so dem Genre MOBAs fasziniert und wieso er es schon vielen Jahren zockt: Ihm geht es dabei vor allem um die Kleinigkeiten, die über den Sieg entscheiden können, und die steile Lernkurve, die erst nach viel Spielen Einsteiger etwas Luft sehen lässt. Beste Vorraussetzungen für mich Noob also.
Zum Reinzuarbeiten sollte es für mich erstmal mit den gut gemachten Tutorials losgehen. In diesen werden kurz und knapp Steuerung und die Eigenheiten des Genres erklärt. Aber selbst obwohl es dabei nur um die Basics ging, wurde es zumindest im Bereich der Zauber ohne Vorkenntnisse schon komplizierter. Eigentlich kommt man aber in den Trockenübungen noch gut zurecht.
Weil dann alle MOBA-Fans dann schon tief in ihre Matches versunken waren, bot sich als Nächstes für mich eine Runde gegen die KI an. Spätestens hier zeigte, dass ich wohl noch nicht reif für den Wettbewerb war. Circa 20 Minuten versuchte ich mich gegen den Computergegner zu behaupten, der von Minute zu Minute stärker wurde und an Boden und Rang gewann. Währenddessen irrte ich ziemlich ziellos durch die Lanes der Karte um Creeps (NPCs) zum Leveln zu killen, denn gegen seine Defensivtürme hatte ich leider gar keine Chance. Nur leider levelte der Gegner immer ein bisschen schneller und war mir durch die kleinen ausschlaggebenden Vorsprünge schnell und uneinholbar überlegen. So beendete ich die unrühmliche Runde und genoss den Rest des Abend mit angeregten Gesprächen mit den netten Leuten von Aeria.
Was bleibt war der Eindruck, dass das moderne MOBA erschreckend wenig bewahrt von seinen Wurzeln in der Echtzeitstrategie. Schade, da ich gerade dieses Genre sehr liebe und das klassische Strategiegenre ja gerade ein bisschen darbt. Ebenfalls überraschend fand ich dass die Inhalte zum Lernen in ihrer Breite zwar komplex sind, jedoch vom eigentlichen Gameplay relativ simpel bleiben. Dennoch konnte man genau daran direkt verstehen was die Massen am MOBA finden: Vor allem der ungewohnte Genre-Mix von simplen RPG mit Tower-Defense-Elementen ist schnell und eingängig. Dazu der hochkompetentative Ansatz über das schwierige Lernen der Helden und das aktuelle Hitgenre der Branche ist komplett. Wie sich Chaos, das von erfahrenen MOBA-Profis aus Korea gemacht wird, im Genre später einordnen wird ist für mich Genre-Fremdling natürlich besonders schwer zu beurteilen. Grafisch ist es sehr solide und kann mit den Konkurrenten mithalten, vielleicht ist es noch etwas unübersichtlicher. Die Komplexität betreffend konnte man schon erahnen, dass Chaos nicht das einfachste Einsteiger-MOBA werden dürfte und sich eher an Veteranen richtet. Samit wildert es im Gebiet von DotA. Das Finanzmodell von Chaos läuft wie heute üblich über Free-To-Play mit Shop für ästhetische Anpassungen.
Abschließend bleibt mir zu sagen, dass ich gespannt bin wie sich Chaos in den nächsten Monaten schlagen wird. Und dieses Interesse bei einem MOBA-Fremdling wie mir geweckt zu haben ist doch schon viel wert.