nEon's Kinojahresrückblick 2010 - pixelmonsters.de

nEon's Kinojahresrückblick 2010

von nEon,

Das Filmjahr 2010 ist zu Ende und es wird wieder Zeit für unseren jährlichen Kinojahresrückblick. Hier meine Top Ten Filme des Jahres 2010.

10 Machete

“Machete don’t text! Machete improvised.”

09 Moon

Sam Rockwell entdeckt, dass er ein Clone ist. Diese Geschichte ist in seinen Ansätzen zwar nicht neu. Moon schildert dies mit einem großartig aufspielenden Sam Rockwell, der den ganzen Film auf seinen Schultern trägt. Durch das Zusammenspiel zwischen Clone und Maschine erinnert Moon oftmals an Stanley Kubricks “2001”. Moon ist einer der wenigen guten Science Fiction Filme der in diesem Jahr erschien.

08 The Social Network

David Fincher und Facebook. Kann das gut gehen? Mit “The Social Network” zeigt Fincher, dass er nach Benjamin Button doch noch gute Filme machen kann. Vor allem aber der homogene Cast und die liebe zum Detail machen “The Social Network” zu einer interessanten Biopic-Dokumentation. Durch die unterschiedlichen Erzählstränge hält Fincher die Spannung. Am Ende fragt sich der Zuschauer, was ist an “The Social Network” eigentlich alles Echt. Das kann und will uns Fincher auch nicht auf dem Tablett servieren.

07 Somewhere

Wo gehört man hin? Sofia Coppola versucht dies anhand von Johnny Marco (Stephen Dorff) zu zeigen und schildert in ruhigen wunderschönen Bildern das Leben des gelangweilten, gebrochenen Hollywood-Stars, der seinem Leben einen Sinn geben möchte. Dies aber zuvor erst erkennen muss. Der Film muss nicht laut sein um seine Botschaft zu transportieren. In diesem Fall reicht einfach nur ein Sportwagen.

06 Up in the Air

George Clooney flüchtet vor dem Spießbürgertum und fragt sich nach dem Nutzen jedes Einzelnen in der Gesellschaft. Immer unterwegs und nie sesshaft. “Up in the Air” zeigt, dass der Mensch in der amerikanischen Berufswelt wenig zählt. Jeder ist ersetzbar. Neben dem gesellschaftlichen Aspekt zeigt uns Jason Reitman auch eine Liebesgeschichte. Manchmal melancholisch. Doch immer ehrlich. Somit kann es in “Up in the Air” auch kein Happy End geben.

05 Enter the Void

Sperrig und extrem ungemütlich präsentiert sich “Enter the Void”. Manchmal fragte ich mich, was mir Caspar Noé mit seinem 3 stündigem Werk mit seinen immer wiederkehrenden Kamerafahrten zu erzählen versucht. Gefangen in seiner pittoresken und urbanen von Neonlichtern durchfluteten Großstadtkulisse verschwimmt irgendwann die Geschichte und die Charaktere verlieren sich darin. Auflösend, betörend, anstrengend und ohne Kompromisse an den Zuschauer setzt Caspar Noé seine Vision und seinen Rausch um. In noch nie dargewesenen Bildern erfährt man nach einer 3 stündigen Tortur ein Gefühl der Schwerelosigkeit. Enter the Void ist Filmkunst, voller Interpretationsansätze und somit nicht für jedermann. Damit aber auch ein Werk, dass seiner Zeit vorraus ist.

04 Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Rockband einmal anderes. Edgar Wright zeigt: Videogamenerds sind in. Scott Pilgrim erzählt eine locker flockige Liebesgeschichte, die durch seine Charaktere und seine visuelle Umsetzung unglaublich viel Spaß macht. Neben der komischen Dialoge muss noch erwähnt werden, dass Scott Pilgrim wunderbares Nerdkino und somit ein Spiegelbild der Generation Internet und Videogame ist.

03 In ihren Augen

In ihren Augen ist eine spannende Zeitreise nach einem Vergewaltiger und Mörder. Der Film zeigt sich mal komisch, tragisch, romantisch und dann wieder spannend. Neben seiner unverbrauchten Geschichte agieren vor allem die Darsteller mit der nötigen Intention. Der Film vermischt viele Genres und ist durch sein erzählerisches Konstrukt bis zum Ende ein spannungsgeladenes und äußerst sehenswertes Drama.

02 The Road

Trist und traurig schildert “The Road” die Geschichte eines Vaters, der mit seinem Sohn in einem postapokalyptischen Amerika auf der Suche nach Hoffung ist. Großartige Darsteller agieren hier vor trostloser und trotzdem wunderschöner Kulisse. The Road ist ein unglaublich ruhiger und in sich zurückgefahrener Film der durch seine Bilder einzigartig ist und bewegt.

01 Inception

Christopher Nolan ist mit “Inception” ein eindrucksvoll unterhaltsamer Mainstream Film gelungen. Er vermischt hier erstmals beide Formen zu einer neuen Art von Film. Dem finanziell erfolgreichen Blockbusterkino, dass seine Zuschauer zudem auch noch etwas fordert.

Durch Nolan’s glasklare Optik baut er mit Hilfe mehreren Erzählebenen einen tollen Spannungsbogen von Handlung und Action auf, die mich zum Ende hin in eine Art träumerische Schwerelosigkeit gebracht hat. Nolan vermischt hier Traum und Realität perfekt miteinander. Visuell unglaublich stark und spannungmässig das Beste, was ich in diesem Jahr gesehen habe. Die Topbesetzung tut ihr übriges um Inception von der Konkurrenz auf den ersten Platz zu hieven.

Inception ist Blockbuster und anspruchsvolles Kino in einem und hat mich im Jahr 2010 am meisten unterhalten. Für Filme wie Inception ist das Kino da und wurde die große Leinwand erfunden.

Fazit

Das Kinojahr 2010 brachte einige interessante Filme herraus. “Enter the Void” hätte ich gern etwas weiter vorn in meiner Liste gesehen. Doch irgendwie hat mich Caspar Noé neustes Werk nicht so recht gefangen. “Irreversible” war dann schon mehr ein richtiger Schlag in die Magengegend. Ich finde es auch sehr interessant, dass Christopher Nolan mit “Inception” wieder sehr erfolgreich die Kinokassen gestürmt hat. Mit “Inception” hat er auch einen Film abgeliefert, denn irgendwie alle und ich meine wirklich alle gut und spannend fanden. Eigentlich darf solch ein Film nicht auf meinem ersten Platz stehen.

Bei der Comicverfilmung fand ich das Jahr 2010 recht durchwachsen. Es gab relativ wenig Comicverfilmungen (die werden dann im nächsten Jahr an den Start gehen). Iron Man 2 zum Beispiel war einfach eine Schlaftablette und ein zweiter Teil, der sich überhaupt nichts getraut hat. Hier freue ich mich schon sehr auf 2011. Denn das Jahr steht im Zeichen des Comics.

Apropo Comic: Mit “The Walking Dead” kehren die Zombies epischen Ausmasses in das Fernsehen zurück. Eine TV-Serie die von der Handlung und seiner Umsetzung das Mass aller Dinge ist. Die TV-Produktion schlägt von der Qualität und dem Anspruch deutlich einige Kinoproduktionen in meiner Liste. "The Walking Dead" zeigte mir, dass mir vor allem der gepflegte gute Horrorfilm in diesem Jahr im Kino sehr fehlte. Und das tolle an dieser Serie ist, dass wir 2011 eine zweite Staffel mit zwölf Folgen bekommen werden.

Enttäuschend emfand ich in diesem Jahr Peter Jackson's Effektfeuerwerk "In meinem Himmel" und Martin Scorsese's "Shutter Island".

Was bringt 2011? Ich freue mich vor allem auf den Spätwestern “True Grit” von den Joen Brüdern. Vor der TRON-Verfilmung habe ich Angst, da ich denke, dass Sie den Spirit des Originals nicht erreichen kann. Harry Potter wird endlich zu Ende geführt. Ich bin gespannt, was Zack Snyder nach 300 und Watchman abliefert. Sucker Punch?!? Einige meiner Lieblingsregisseure sind mit neuen Filmen im Rennen. So zum Beispiel Terrence Malick mit “The Tree of Life”, Darren Aronosky mit “Black Swan” und Michel Gondry mit “The Green Hornet”. Das wird interessant. Ich hoffe, dass wir in Deutschland den südkoreanischen Thriller “Akmareul boatda” von Ji-woon Kim sehen können. Der erste Trailer ist einfach nur der Wahnsinn.
Weiterhin sind einige Sequels angekündigt: Conan, Mission – Impossible 4, Planet der Affen, Scream 4, X-Men: First Class etc.

Das Kinojahr 2011 wird also interessant werden. Ich freu mich schon drauf.

Inception


Produktion USA 2010
Laufzeit 148 Minuten
Kinostart 29. Juli 2010

Schön geschriebene Liste mal

Schön geschriebene Liste mal wieder. Interessant auch mal sich auf die Top 10 zu beschränken. Die Sortierung überrascht an mehrere Stellen. Vor allem, dass es Inception aus die 1 geschafft, da er doch bei so vielen als überbewertet gilt. Zumindest The Road uns Somewhere sollte ich wohl meinerseits schnell nachholen.