Kingdoms of Amalur: Reckoning - pixelmonsters.de

Kingdoms of Amalur: Reckoning

von ComancheMan,

EA zeigte uns auf der gamescom Ihr neues RPG Kingdoms of Amalur: Reckoning. Lest hier unseren Ersteindruck.

Bei der Masse Präsentationen in der kurzen gamescom Messewoche bleibt ja auch mal was liegen, also quasi das, was von der gamescom 2011 übrig blieb. Das muss deswegen ja nichts Schlechtes sein, nur kann es eben wie im Fall von Reckoning auch mal etwas Unerwartetes sein, etwas um das sich noch kein millionenschwerer Marketinghype gebildet hat. EA hat das wohl kürzlich auch bemerkt und beschlossen diesem ambitionierten Projekt auf ihrer gamescom-Pressekonferenz eine große Bühne zu geben, was die Redakteure entweder überraschte oder schlichtes Desinteresse hervorrief. Aber schon bei diesem durchgescripteten Event wurde trotz durchgeknalltem Rollenspiel-Obernerd-Opa als Präsentator nicht klar, wie man Reckoning nun einordnen sollte. Und auch trotz des ambitionierten Lead Designers kurz vorm Heimflug in der kleineren Pressepräsentation blieb das RPG ein Titel, bei dem man mit mehr Fragezeichen als Antworten wieder rausging.

Was man mitnahm war, dass Reckoning ein riesengroßes Open-World-Singleplayer-RPG mit buntem Fantasy-Grafikstil ist und sich derzeit noch im Alpha-Status befindet. Aber allein schon diese Angaben verwirrten. Obwohl einzelne Entwickler Unterschiede bei der Definition der Software-Stadien haben, so ist es doch reichlich verwunderlich, dass so ein Großprojekt im Alphastatus Mitte Februar schon erscheinen können soll. Wenn auch die gezeigte Optik doch sehr bunt war, so darf man das Spiel allerdings nicht in die Warcraft-Ecke stecken. Allein qualitativ bewegt sich Reckoning grafisch eher auf GTA4-Niveau und auch der Open-World-Fantasy-Ansatz ließ Bezüge zu z.B. Read Dead Redemption in Hinterkopf auftauen. Nicht zuletzt ist die Gewaltdarstellung eine ganze Spur heftiger als beim großem Fantasy-Bruder Warcraft ohne jedoch voll ins Derbe abzurutschen. Die Herkunft davon wird schnell klar, wenn man weiß, dass der Kampfdesigner von God of War hier seine Finger im Spiel hatte. So scheuten die Präsentatoren auch nicht die Ansage, das ihrer Meinung nach beste RPG-Kampfsystem zu bieten, das zudem Finishing Moves enthält.

Schon verwirrt und zuviel Durcheinander im Spiel? Es kommt mit Reckoning noch besser. Die Charakterdarstellung erinnert stark an die Fable-Serie und beim Dialogsystem wurde ordentlich bei BioWare abgekupfert. Und um diesem schwer zu überschauenden Mix die Krone aufzusetzen, protzten die Entwickler mehr mit Zahlen über ihren Content als denn mit wirklich beeindruckenden, schwer atmosphärischen Szenen. Bei einer simplen, linearen Grinding-Mission mit laschem Endgegner, erwähnte man nebenbei, dass Reckoning doch Hunderte Stunden Spielspaß bieten würde, 120 Dungeons, 60 Fähigkeiten, 40 Charakterschicksale und 3 Crafting-Systeme.
Je mehr man von Reckoning sieht, desto mehr fragt man sich wie das alles zu gebalanct werden soll und womit man eigentlich den Single-Player eigentlich fesseln willl. So protzt das Game doch eher mit der Größe und Fülle seiner Open-World als mit Immersion oder überzeugender Story. Dass man vielleicht trotzdem fesseln kann, will ich hier aber gar nicht ausschließen, dafür waren die Entwickler leidenschaftlich genug bei der Sache und ich habe möglicherweise einfach noch nicht genug gesehen, um voll hinter deren Konzept zu steigen. Für Fantasy-Nerds könnte es ja vielleicht auch schon reichen, endlich mal wieder richtig viel zum Grinden und Sammeln zu haben. Mich persönlich zieht es wohl doch eher zu Konkurrenztiteln, wenn Reckoning zukünftig nicht noch etwas mehr überzeugen kann.

Kingdoms of Amalur: Reckoning

Entwickler Big Huge Games
Publisher Electronic Arts
Genre Action-Rollenspiel
dt. Version gekürzt nein
Release 10.02.2012
System PC