Sony zeigt neue Titel für den Digital-Markt - pixelmonsters.de

Sony zeigt neue Titel für den Digital-Markt

von MartinTschitschke,

Aliennation, Fat Princess Adventures und Shadow of the Beast der Presse vorgestellt

Selbst wenn harte Verkaufszahlen nur sehr spärlich kommuniziert werden, so scheint es in der Games-Branche inzwischen doch sicher dass die digitalen Vertriebskanäle richtig boomen. Und das gilt auch unbedingt für ausschließlich digitale Spiele. Da wohl bei Sony intern für solche Titel inzwischen starke Absatzerwartungen anliegen, ergriff man die Gelegenheit nur für die digitalen Titel einen Presse-Event zu veranstalten. In einem Berliner Designhotel waren dabei die Entwickler anwesend um das Anspielen zu begleiten.

Beim Shooter-Titel Aliennation, der vom finnischen Entwicklerstudio Housemarque vorgestellt wurde, handelt es um die Weiterführung einer bekannten Reihe. In Top-Down-Ansicht geht es bevorzugt im Coop-Modus gegen jede Menge böser Aliens. Die schnellen Kämpfe haben dabei viel mit dem Spielgefühl von Diablo 3 gemein. Insbesondere die Beutejagd nach besseren Gadgets als Motivationsfaktor funktioniert ähnlich. Aber auch Alienation weiß mit einer sehr bunten, schnellen, Präsentation mit vollem Screen zu unterhalten. Teils dürfte es sanfteren Gemütern schon wieder zu voll und überladen erscheinen. Trotzdem bleiben die Levels sehr abwechslungsreich und sind reich bestückt mit coolen Bossgegnern. Mit dem Neon-Grafikdesign erinnert Aliennation bisweilen den frühen Diablo-Shooter Hellgate: London.
Aliennation bietet weiter ein tiefgehendes Waffenmodell mit unterschiedlichen Tech-Bäumen, was die Langzeitmotivation fördern dürfte. Bei der Story sollte man sich aber keine große Tiefe erwarten. Dafür steuert sich die Action schön simpel und eingängig, wenn auch angenehm empfindlich.
Im Zusammenspiel mit einem Entwickler an der Seite machte Aliennation auf jeden Fall richtig Spaß. Ob man nach 20 Minuten aber noch länger dabei bleiben will, war nach dieser Session noch nicht ganz sicher. Bei ~ 20 Euro Zielpreis wird man aber mit einem Blick darauf nicht viel falsch machen.

Fat Princess Adventures schließt ziemlich direkt an das verrückte Vorgängerspiel aus der Top-Down-Perspektive an. Allerdings steuert man nicht mehr die Prinzessin selbst, sondern erfüllt mit vier Helden ihre Ziele. Die Helden entfallen dabei auf die typischen Klassen Kämpfer, Bogenschütze, Magier und Ingenieur. Diese verfügen über spezielle Fähigkeiten, die bei kleineren Rätseln helfen oder Vorteile im Kampf gegen bestimmte Gegner bieten. Das macht natürlich beim gemeinschaftlichen Koop-Spiel am meisten Sinn, funktioniert aber auch alleine, da an Checkpoints die Figur gewechselt werden kann.
Intuitiv ist die Steuerung genauso wie zuvor, so richtig tight fühlt das Game mit seinen plumpen Knuddel-Comic-Figuren aber nicht an. Das ist aber nicht weiter schlimm, da hiermit wohl auch viele jüngere Spieler ihren Spaß haben sollen. Was in dem Zusammenhang irritiert ist bei der kindlichen Optik der durchblitzende gewitzte Humor aber vor allem die Kuchenmechanik. Kuchenstücke heilen die Charaktere, essen sie jedoch mehr als nötig, verwandeln sie sich in übergroße, dicke Kinder, die alles aus dem Weg schlagen. Ok, na klar ist man so stärker, aber andererseits fühlt sich das alles auch schnell nach ein blödem, stark ausgewalztem Dickenwitz an. Es gibt sicher nettere Wege Nahrungsbewusstsein in Spielen darzustellen.
Alles in allem machte Fat Princess Adventures einen lustigen, bisschen seltsamen Eindruck, konnte jedoch mit seiner guten Spielbarkeit überzeugen. Der Titel ist bereits erschienen.

Der dritte Titel des Events dürfte Veteranen vielleicht bekannt vorkommen. Shadow of the Beast ist ein Remake des 26 (!) Jahre alten Vorgängers vom Amiga. Die Entwickler sehen den Titel zwar mehr als Neuerfindung, aber sie wollen dennoch die ursprüngliche Geschichte noch einmal neu erzählen.
Dafür nutzen sie die aktuelle Unreal-Engine und zaubern somit eine fantastisch aussehende Welt zur abgefahrenen Geschichte auf den Schirm. Während der spielbaren Sequenzen wird diese jedoch wie früher nur in der 2D-Ebene begehbar sein. So müssen nicht zu viele Objekte perfekt aus jeder Richtung aussehen, nur die Wichtigsten wurden dennoch sehr schön detailliert gestaltet.
Als Figur spielt man das namensgebende Beast, welches ursprünglich mal ein misshandelter Mensch war. Die Figur steht unter dem Einfluss und Befehl eines bösen Hexenmeisters, der ihn gegen alle möglichen Gegner und die Königsgarden hetzt. Mit seinen Krallenhänden schnetzelt sich Beast dann sehr blutig durch die spawnenden Gegnerhorden. Im Kern ist Shadow of the Beast dann nämlich ein Fighting-Brawler-Game, bei dem es um eng getimete Kombos und Multiplikatoren geht. Damit verknüpft man die brutalen, aber cool inszenierten Attacken um so Vorteile und Punkte zu erhalten. Gerne hält die Kamera dann auch mal direkt nah drauf auf die Körpersäfte und das Zerhackte. Weil alles noch relativ artifiziell ist, dürfte die softe USK von heute wohl noch eine hohe Freigabe erteilen können.
Das Spielsystem funktioniert jedenfalls sehr gut mit einer geil knackigen Steuerung und die Animationen wissen dabei auch zu überzeugen. Ob so eine alte Simpelstory da heute immer noch so die Faszination mitbringen kann, wird sich dann zeigen müssen, der Hintergrund vom Beast erscheint aber interessant. Durch die voraussichtliche Anzahl von elf sehr unterschiedlichen Levels dürfte sich das dann aber dennoch gut tragen.

Shadow of the Beast war dann auch der Highlight-Titel des interessanten Events. Die Downloads bedienen ein interessantes Themengebiet und sind oft noch nicht ganz auf der Ebene der Vollpreisprodukte, aber wenn der Preis stimmt oder sie PSN auftauchen, kann sich damit sehr gut Wartezeiten oder Abende mit Freunden vertreiben.