GC 2013: Mad Max Vorschau - pixelmonsters.de

GC 2013: Mad Max Vorschau

von ComancheMan,

Mit Mad Max aus der Ödnis der offenen Welten.

Auch wenn das Open-World-Genre bei diesem Autor des Textes hier einen sehr hohen Stellenwert genießt, so wurde die E3-Ankündigung eines Mad-Max-Games in diesem Genre damals vor allem mit großer Skepsis aufgenommen. Zwar war die Spieleumsetzung der martialischen, postapokalyptischen 80er-Jahre-Filme von ihrer Thematik her lange überfällig. Aber eine große, offene Welt muss für Spielspaß auch immer erst einmal mit Inhalten gefüllt werden und, wenn man ehrlich ist, gaben die Filme dafür zu wenig her. Es gebietet nun aber der redaktionelle Ethos sich eine möglichst offene Erwartungshaltung zu bewahren um manchmal dann eben doch überrascht zu werden.

Auf den ersten Blick sieht „Mad Max“ wirklich wie ein generisches nächstbestes Action-Adventure aus. Doch bevor es hinaus in die Action ging sprachen die Entwickler zunächst einmal ausgiebig über Max‘ Fahrzeug. Der Fokus auf die sogenannte Magnum Opus war etwas überraschend, konnte man doch von den Filmen eine solche Hauptrolle des fahrbaren Untersatzes nicht ableiten. Klar, das Auto war immer wichtig, doch beim Spiel ist es das Ein und Alles und nachvollziehbar sogar wichtigste Motivation des Max aus dem Spiel. So besteht die Aufgabe darin sein Gefährt wieder aufzubauen. Endziel ist es damit seine ganz eigenes „Kriegsmaschine“ auf Rädern zusammen zusetzen. In der überraschend tiefgehenden Umsetzung einer Garage kann man mit eroberten Ressourcen eigentlich jedes Teil am Auto modifizieren und dem eigenen Geschmack anpassen. Die Teilevielfalt und die Millionen Kombinationsmöglichkeiten machen diesen Part des Spiel komplexer als in den meisten Rennspielen, selbst die Wahl einer möglichst gedeckten Farbe hat Effekt in den Kampfparts. Die Herausforderung besteht hierbei vor allem auch darin, die gewählte Kombination richtig ausbalancieren, denn das Spiel hindert den Spieler auch nicht daran völlig fahruntüchtige Karren zusammenzuschrauben.

In der Werkstatt wird Max, der im Übrigen gar nicht nach Mel Gibson aussieht, von einen ziemlich freakigem Mechaniker-Charakter unterstützt. Dieser begleitet ihn später dann auch auf die Mission, bei denen es häufig zu Autokampf-Situationen kommt. Dass der Mechaniker dabei die ganze Zeit ungeschützt auf der Ladefläche herumturnt um ihn mit Waffen zu unterstützen wirkt momentan noch zu unrealistisch bei den vielen Kollisionen. Die Konflikte sind dabei nicht nur durch die Story vorgegeben, es können auch per Zufallsbegegnung Konvoy- und Basisattacken auftreten um die Reisezeiten spannender zu gestalten. Während diese Elemente bisher ganz gut überzeugen, ist die grafische Darstellung hingegen schon richtig gut gelungen, wenn sie auch sehr blutig ist. Vor allen die schönen Lichteffekte über den Weiten des Wasteland sowie die sehr realistische Physikumsetzung des allgegenwärtigen Sandes wissen zu begeistern. Genauso sind aus der sehr großen Menge abgewrackter Automodelle Einzelne wirklich hübsch umgesetzt. Die Konfrontation mit Gegnern sind schon per Fahrzeug ganz cool mit taktischem Vorgehen und Zeitlupeneffekten präsentiert, aber auch die Kämpfe Mann gegen Mann sind gut umgesetzt. Das dabei verwendete Prügelsystem erinnert jedoch mehr an ein Uncharted als an die Tiefe der Batman-Reihe.

So offen wie die wüsten Landschaften des Mad Max muss man als Spieler gar nicht sein um zu erkennen, dass sich unter der tristen Voraussetzung von Genre und Vorlage durch coole Ideen und brachiale Inszenierung ein potenzieller Hit entwickeln könnte. Für eine solide Prognose war der präsentierte Messeausschnitt zwar zu klein, aber das Interesse auf ein besseres „Rage“ konnte er trotzdem entflammen. Und was will man von einer Messevorabversion mehr verlangen als die überraschende Hoffnung auf ein gutes Games?

Mad Max

Entwickler Avalanche Studios
Publisher Warner Bros. Interactive
Genre Action
dt. Version gekürzt nicht bekannt
Release 2014
System
PC
PlayStation 3
PlayStation 4
Xbox 360
Xbox One