Zur frühen Morgenstunde hatte ich am Donnerstag während der gamescom bei Activision die Gelegenheit mir erstmals das Phänomen Skylanders anzuschauen.
Hier wurde mir der dritte Ableger “Swap Force” präsentiert. Skylanders: Spyro's Adventure, das erste Spiel der Skylanders-Reihe erschien erstmals im Oktober 2011 und war in der Gamesbranche ein Riesenerfolg. Nicht ohne Grund kopierte jetzt im Jahr 2013 Disney das Prinzip der physischen Figuren mit der Produktlinie Infinity. Doch was hier der Entwickler Toys for Bob im Jahr 2011 erschaffen hat, ist einfach und genial zugleich.
Die Idee ist folgende: Das Spiel wird als Bundle mit physischen Figuren aus dem Skylanders-Universum in einem Starter-Pack mit 3 Figuren verkauft. Die Figuren werden dann auf das sogenannte “Portal of Power” gestellt und das Eingabegeräte signalisiert dem Spiel, dass jetzt Figur XY darauf steht. Nun kann der Spieler die von ihm gewünschte Figur im Spiel sehen und spielen.
Der Clou: Es ist möglich sich zusätzlich zum Spiel noch weitere Figuren in diversen Bundles zu kaufen. Mittlerweile dürften es über 32 Figuren sein und wenn man hier die Summe zusammenrechnet die pro Spieler über die Ladentheke geht ist diese immens. Der Einzelhandel und Activision Blizzard jubeln also.
Im Jahr 2012 veröffentlichte Activision erstmals Zahlen und sie kündigten an, dass die Reihe bis Juni 2012, dass am meisten verkaufte Konsolen und Handheld Spiel überhaupt ist. Im März 2012 verkaufte Activision über 30 Millionen Skylander Figuren und erreichte damit einen Umsatz von 500 Millionen US-Dollar im Jahr 2012.
Mit Swap Force erscheint im Oktober nun die dritte Erweiterung für alle gängigen Plattformen. Neu ist erstmals, dass ihr die Figuren in der Mitte teilen und dann mit den anderen Figuren kombinieren könnt. Im Spiel sieht es dann so aus, dass unterschiedliche Fähigkeiten und Kampfstile der Figuren miteinander kombinierbar sind. Grafisch sah Skylanders: Swap Force bunt und gut aus. So erinnerte mich Skylanders aufgrund seiner Perspektive und seines Spielsgefühls ein wenig an Super Mario 64 und den typischen Action-Jump'n Run wie z.B. Crash Bandicoot oder God of War. Man merkt zudem dem Spiel deutlich an, dass das Spiel auf 6 bis 10 Jährige zugeschnitten und optimiert ist. An den Figuren selbst sah und merkte ich, dass der Entwickler mit viel Liebe zum Detail ans Werk geht. Während der Präsentation stellte ich mir nur vor, dass die Entwickler harte Sammlerfreaks sind, die ihre Schreibtische im Büro durch unterschiedlichsten Figuren zieren.
Während der Präsentation hatte ich die Gelegenheit die PS4-Version anzuspielen. Vom Gameplay her war Skylander jedoch nicht besonders anspruchsvoll. Hier verfolgt ihr euren Charakter und ich kämpfte mich durch eine Eiswelt. Während des Spielens wechselte ich immer wieder die Figur. Großartige Veränderungen gab es im Bewegungsrepertoire jedoch nicht. Nur in speziellen Situationen ist es ab und zu wichtig, dass ihr die richtige Figur und deren Elementar-Skill ausgewählt habt. Das ist dann auch vom Anspruch her, dass Spannendste.
Nach gut 15 Minuten war es dann auch schon wieder vorbei. Mehr Substanz hatte das Spiel für einen Hardcore-Gamer dann auch nicht zu bieten. Nach der Präsentation dachte ich mir nur: “WTF ist das genial.”
Das Produkt Skylanders ist ein außerordentliches Phänomen, welches die Gamesbranche-Branche zutiefst beeindruckt bzw. erschüttert hat. Das Disney das Skylanders-Prinzip so knallhart kopiert spricht eigentlich nur für die Genialität, die der Entwickler mit der Idee hatte. Ist es jedoch verantwortungsvoll, ein Spiel wie Skylanders auf den Markt zu bringen? Tja, dass steht auf einem anderem Blatt Papier, das tief unter dem Stapel des Marketingdirektors und der Monetarisierung verborgen ist.