NVIDIA stellt neue Grafikkartengeneration RTX auf gamescom vor

In einer bisher auf der diesjährigen Gamescom einzigartigen Präsentation hat NVIDIA in Form ihres Gründers und CEOs Jensen Huang eine Präsentation zur Enthüllung ihrer neuen Grafikkartengeneration RTX abgehalten. Die angekündigten Modelle RTX 2080 Ti, RTX 2080 und RTX 2070 werden dabei auf ganz neu im Echtzeit-Rendering eigesetzte Technologien setzen. Dadurch und mit Hilfe der seit über zehn Jahren entwickelten Turing-Architektur soll eine bis zu sechsfache Leistungssteigerung gegenüber der Vorgängergeneration GTX erreicht werde. Und das zudem bei leiserem Betrieb.
Insbesondere die fürs Gaming neuartige Rendertechnik Raytracing, bei der versucht wird den realen Verlauf von Lichtstrahlen nachzuverfolgen und zu simulieren, verdient dabei besonderes Augenmerk. Bisher konnte das Verfahren nur für Nicht-Echtzeit-Anwendungen eingesetzt werden wie im Filmrendering. NVIDIA selbst sagt dazu:
"Lange Zeit als die definitive Lösung für realistische und naturgetreue Beleuchtung, Reflexionen und Schatten betrachtet, bietet Raytracing ein Maß an Realismus, das weit über das hinausgeht, was mit herkömmlichen Rendering-Techniken möglich ist. […]“ Die Technik soll hergebrachte Rendering-Methoden ergänzen und mittelfristig ablösen, um „realistische optische Berechnungen, die das Verhalten des Lichts in der realen Welt nachbilden und lebensechte Bilder liefern.“ Erst jetzt ist die Technik soweit um die anspruchsvolle Berechnung für interaktives Gaming einzusetzen. Der Turing-Prozessor sei „der erste Grafikprozessor, der Echtzeit-Raytracing bietet."
Die jetzt vorgestellte Generation RTX, die die beliebten GTX-Grafikarten beerbt, bringt über Raytracing hinaus auch eine neue Grafikplattform RTX, welche das Raytracing mit der derzeitigen Rasterization-Technik und aufwändigen Berechnungen sowie dem Einsatz von Machine Learning (Deep Learning) für die Grafikberechnung kombiniert.
Um die neu ermöglichte Grafikpower eindrucksvoll darzustellen nutzte man Trailer von ersten Spielen mit Unterstützung der neuen Technik. So zeigte ein neuer Battlefield-5-Trailer jede Menge Reflexionen auf dem Schlachtfeld, auch solche von Objektquellen, die nicht einmal selbst im Bild auftauchen. Mit Shadow of the Tomb Raider zeigte NVIDIA wie die neue RTX-Plattform für deutlich realistischere und weichere Schatten.
Über die KI-Optimierungen meinte NVIDIA zudem, dass „Künstliche Intelligenz […] die Grundlage für den größten technologischen Fortschritt der Geschichte [ist] und Turing bringt sie in die Computergrafik. Ausgestattet mit Tensor-Recheneinheiten, die über 100 TFLOPS KI-Rechenleistung liefern. Turing-GPUs führen leistungsstarke KI-Grafikalgorithmen in Echtzeit aus und erschaffen scharfe, klare, lebensechte Bilder und Spezialeffekte, wie sie nie zuvor möglich waren.“
Weitere angekündigte Unterstützung von Spielen wurde zudem für Ark: Survival Evolved, Assetto Corsa Competizione, Atomic Heart, Battlefield 5, Control, Dauntless, In Death, Enlisted, Final Fantasy 15, The Forge Arena, Fractured Lands, Hitman 2, Justice, JK3, Mechwarrior 5: Mercenaries, Metro Exodus, PUBG, Remnant from the Ashes, Serious Sam 4: Planet Badass, Shadow of the Tomb Raider und We Happy Few in Aussicht gestellt.?
Als erste konkrete Grafikkarten-Modelle auf RTX-Basis wurden Geforce RTX 2080 Ti (1.259 Euro; 11 GB GDDR6 Speicher), Geforce RTX 2080 (849 Euro; 8 GB GDDR6 Speicher) und Geforce RTX 2070 (639 Euro; 8 GB GDDR6 Speicher) genannt; die Preise gelten jeweils für die Founder's Editionen von NVIDIA. Ansonsten sollen die Startpreise 200 $ bzw. 100$ bei der RTX 2070 niedriger liegen.