Seltsame Spieleexperimente en masse

Mit etwas Verspätung weil es wegen der anderen Events unter die Räder kam besprechen wir die Infos von Ubisoft, deren Event noch am selben Abend der Konferenz von EA statt fand. Diese war die bisher seltsamste Präsentation der ganzen E3 2010. Das lag aber gar nicht mal am leicht sarkastischen, aber guten, sympathischen Moderator, der wenigstens mal locker war. Die teils sehr abgefahrenen Konzepte der „Games“ nahm er mit der nötigen Distanz auf.
Aus Ecke der Experimente
Zu Beginn wurde direkt mal mit einer Fortsetzung zum Klassiker-Musikspiel „REZ“ ein endlich mal sinnvoller Einsatz von Kinect gezeigt. Der Titel „Child of Eden“ zeigt wieder Tunnel-Trance-Grafikanimationen von Feinsten. Wir sehen darin eher ein Nischenprodukt für Freigeister. Deutlich mehr Interessenten dürfte trotz Zwangskopierschutz Assassin’s Creed Brotherhood finden. Geboten wurde sowohl eine schöner Atmosphäre-Trailer als auch eine ziemlich beeindruckende Gameplay-Sequenz, in der Assassine Ezio eine Stadt seines Clans gegen eine Belagerung verteidigen muss. Zum Einsatz kamen dabei erstmals auch einfache Gewehre, worunter das Stealth-Gameplay deutlich litt. Das Spiel wird am 16. November erscheinen und u.a. den Schauplatz Rom bietet sowie ausgiebige Multiplayer-Möglichkeiten.
Zwischen wurde dann mal wieder ein seltsamer Titel namens „Innergy“ eingestreut, der dazu anregen soll entspannend zuatmen. ?! Ohne Worte! Technisch ist das mit einem speziellen mitgelieferten Biosensor umgesetzt. Die Software wurde u.a. als Well-Feeling-Game tituliert.
Alle Serien aus den Gräbern gezerrt
Deutlich solider ging es dann bei Ghost Recon Future Soldier zu. Als fast einziger Militär-Shooter der Messe war das sogar ein bisschen spannend anzusehen und die Gewaltdarstellung war zwar vorhanden, aber nicht besonders übertrieben. Typisch für Ghost Recon spielte das Schleich-Element eine deutlich größere Rolle als bei der Konkurrenz. Der neue Teil sah schon mal ziemlich nett aus.
Etwas seltsam wirkte dagegen Ubisofts Versuch die Driver Reihe wiederzubeleben. Der Titel spielt in San Francisco was auch als Untertitel herhalten muss. Hauptdarsteller ist wieder der altbekannte Tanner aus Teil 1, nur liegt er im aktuellen Teil im Koma. So soll wohl die Story größtenteils in seinem Kopf spielen, was ihm die Möglichkeit gibt während Rennen und Verfolgungsjagden zwischen den Fahrzeugen hin und her zu springen. PXM empfindet dieses Konzept als reichlich seltsam. Wenigstens grafisch kann man aktuell mitspielen, der Look erinnert an Test Drive Unlimited 2.
Der Rest vom Schützenfest bot u.a. ein Project Dust, was eine Art Strategiespiel mit Weltbeeinflussungsmöglichkeiten zu sein scheint. Michel Ancel macht mit einem sehr kleinen Team mit Rayman Origins ein klassisches 2D-Jump’n’Run. Shaun White präsentierte jetzt auch neuerdings Skateboard-Spiele, der Zusammenhang zu ihm schien eher weit hergeholt. Zum Abschluss wurde noch bekannt gegeben, dass man sich die Rechte für ein Michael Jackson Game gesichert hat. Damit sollen die Kiddies von heute seine Tänze beigebracht werden. History repeating!
Zusammenfassend sind wir etwas erstaunt über die etwas kopflose Zusammenstellung von Ubi. Schön ist bei ihnen aber, dass sie das alles selbst etwas weniger blind begeistert abfeiern. Trotz dem neuem Assassin’s Creed war es ein eher dünnes Jahr bei ihnen, mal abgesehen von ihrem dicken Casual-Line-Up.