GC 2013: Titanfall angespielt - pixelmonsters.de

GC 2013: Titanfall angespielt

von nEon,

Während wir auf der E3 nur einen Gameplay-Trailer von Titanfall sahen, konnten wir auf der gamescom erstmals ins Geschehen eingreifen. Lest hier was Respawn Entertainments erster Titel so kann: Titanisch gut oder doch nur ein lauer Roboteraufguss?

Auf der gamescom hatte ich erstmals die Gelegenheit den kommenden Multiplayer-Shooter Titanfall von Respawn Entertainment anzuspielen. Respawn Entertainment ist das neue Entwicklerstudio von Jason West und Vince Zampella. West und Zampella waren die Gründer des Call of Duty Entwicklerstudios Infinity Ward bis es im Jahr 2010 zu einen Eklat in der Spielindustrie kam und beide von Activision gefeuert wurden. Daraufhin gründeten West und Zampella das Studio Respawn Entertainment und viele ehemalige IW-Mitarbeiter und damit auch viel Wissen folgte den beiden in das neue Studio. EA nahm sich dem Studio als Publisher an und deutete schon auf der gamescom an, dass Titanfall als großer Triple-A-Titel für den Markt positioniert wird.

In der Runde wurde die Karte aus der E3-Präsentation gespielt. Bevor es jedoch losging wurde die Grundsituation erklärt und das man unterschiedliche Piloten und Titans auswählen kann. Bevor ein Match beginnt, hatte ich die Wahl zwischen drei Piloten- und Titanen-Klassen. Hier standen mir bei den Titans der Main Battle Titan, Heavy Weapon Titan und High Explosives Titan zur Auswahl. Die Titanen unterschieden sich bei den Fähigkeiten in Schnelligkeit, Waffenausrüstung, Agilität, Panzerung und Angriffsstärke. Der Main Battle Titan konnte so zum Beispiel durch eine Spezialfähigkeit gegnerische Kugeln in einem elektromagnetischen Feld sammeln und dann zurückschleudern. Dieser Effekt ist nicht nur sehr nützlich, er sah auch noch verdammt cool aus.

Auch bei den Piloten konnten ich mich aus drei Klassen bedienen. So spielte ich einmal mit der Nahkampf-Klasse, die mit einer Schrotflinte und Raketenwerfer unterwegs war. Die Klasse war eher etwas für den direkten Kampf Spieler gegen Spieler da die Flinte einen großen Schaden verursachte. Bei der Schrotflinte benötigte man jedoch gutes Timing, da das Nachladen immer etwas gedauert hatte.

Lange Rede, kurzer Sinn. Was anschließend in den jeweils 10 Minuten langen Runden an Action und Spaß passierte konnte ich nach der halben Stunde in der Präsentation gar nicht so recht glauben. Zwölf Spieler starteten in das Setting einer futuristischen Stadt die ihr euch im Gameplay-Trailer anschauen könnt. Jedes Gebäude konnte betreten werden und war nicht nur reine Deko. Es tobte überall der Kampf auf den Straßen und in den Gebäuden. Überall um mir herum explodierte es und riesige zwanzig Meter hohe Titanen lieferten sich ein heißes Duell. Während ihr durch die Häuserschluchten gleitet, könnt ihr euch auch einen Titanen rufen, welcher dann vom Himmel herunter kracht. Ist man dann in einem Titan unterwegs ist das Bewegungsrepertoire zwar reduziert, doch man bewegt sich nicht so behäbig und hat nicht das Gefühl einen 40-Tonner unter sich zu haben.

Zum Glück ist man ohne seinen Titanen nicht ganz machtlos. So könnt ihr viel über eure Bewegung wieder ausgleichen und ihr könnt Euch in Häusern verschanzen um eure Feinde von dort aus zu zermürben. In Titanfall sind die Piloten kein dummes Kanonenfutter. Nein ihr habt sogar als kleiner Pilot die Chance einen großen Titanen zu erledigen. So gibt es Markierungen an den Titanen, die Euch die Schwachstellen verraten und auf die ihr schiessen solltet. Die Befriedigung einen riesigen Titanen als Pilot zu erledigen ist immens hoch. Ich habe es immer wieder gefeiert als unter mir der Koloss zusammenbrach und in seine Einzelteile zerberstet. Richtig cool ist es dann, wenn ihr einen Titanen steuert und dieser kurz vor dem kollabieren ist. Dann wird euch im Cockpit das Signal für einen Notausstieg angezeigt und ihr katapultiert euch mittels eines Schleudersitz aus dem Titanen.

Gameplay-Trailer

Vom Bewegungsrepertoire erinnerte mich Titanfall sehr an Unreal Tournament und Mirror's Edge. Auch die Schnelligkeit des Gameplays war sehr hoch und das Tempo erinnerte mich direkt an die guten alten Quake-Teile. Ihr könnt mittels des Doppelsprungs in unglaubliche Höhen hinaufsteigen. Kombiniert ihr den Doppelsprung zusätzlich mit einem Wall-Jumps oder Wall-Run, geht es noch höher bis ihr gefühlte 100 Meter über dem Gefechtsfeld schwebt und für Sekunden eine unglaubliche Aussicht geniessen dürft bis es wieder in die Action geht. Titanfall könnte tatsächlich ein guter Mix aus beiden Titeln werden.

Grafisch lief die Demo hervorragend in 60 FPS. Ich spielte die PC-Version und glücklicherweise war auch ein Keyboard und eine Maus angeschlossen. Dies ist heutzutage ja fast schon nicht mehr normal. In der Call of Duty Präsentation wird man dann doch etwas seltsam angeschaut und belächelt, wenn man das Spiel nicht auf einer Xbox mit Controller spielen möchte.

Titanfall war einer der Titel, die ich so gut wie gar nicht auf dem Schirm hatte und der mich dann umso mehr aus den Socken haute, nachdem ich eine halbe Stunde mit dem Titel verbracht habe. Titanfall ist schnell, ausgefeilt, abwechslungsreich und unglaublich frisch. Die Zutaten die hier Respawn Entertainment zusammenwürfelt sich zwar alle nicht neu. Doch die sehr gute Balance in den Kämpfen, die Zusammensetzung der Action-Elemente und die nötige frische Würze heben den Titel aus dem üblichen und gewohnten Multiplayer-Shooter-Aufguss von Battlefield und Call of Duty ab. Mir gefielen vor allem die sehr kurze Eingewöhnungszeit und das ausgeglichene Spiel zwischen den verfeindeten Fraktionen. Titanfall wird klasse und war eines meiner Messe-Highlights.

Titanfall

Entwickler Respawn Entertainment
Publisher Electronic Arts
Genre Multiplayer-Shooter
dt. Version gekürzt nein
Release 13.03.2014
System
PC
Xbox 360
Xbox One