EA weiß, was der Ami liebt

Die Highlights der Pressekonferenz von Electronic Arts
Auch bei EA’s Show startete man mit einem Knaller. Dass das neu eingekaufte Studio der Rennspielspezialisten Criterion an einem neuen Need for Speed arbeitet, war schon bekannt. Dass es ein Remake von Hot Pursuit, einem der beliebtesten Teile der Reihe, sein wird ist eine kleine Sensation. Man kann es auch als kleines Eingeständnis verstehen, dass der Weg der vor Jahre mit den Underground-Teilen gegangen wurde, nirgendwo hingeführt hat. Als Racing-Enthusiasten haben Criterion eine sehr gute Wahl getroffen und das Ding dürfte ein Hit werden. Nicht zuletzt, weil man es mit intelligenten sozialen Feature versehen hat, z.B. Freunde, die die eigenen Zeiten schlagen. Erscheinungsdatum ist 16.11.2010.
Ebenfalls heiß erwartet ist die Fortsetzung zum Überraschungserfolg „Dead Space“. Teil 2 überrascht damit, dass es nicht mehr viel an Bord von Raumschiffen spielt sondern in einer extraterrestrischen Stadt. Der neue deutlich größere Freiraum wurde mit einem Präsentationslevel in einer Kirche gezeigt. Trotz imposanter Architektur war der Level ein bisschen nichtssagend. Erkennbar war lediglich, dass noch reichlich Horrordarstellung im Spiel vorhanden ist und dass die Steuerung etwas flüssiger wirkt.
We love Guns!
Dann ging es mit „Medal of Honor“ zum militaristischen Teil der Präsentation. Präsentiert wurde der Mehrspieler-Modus mit einer 24-Personen-Live-Partie. Inhaltlich ist das große Vorbild natürlich Call of Duty, man konnte aber feststellen, dass Medal of Honor trotz Action nicht ganz so sensationsgeil mit Proll-Action aufgemacht ist. Mit dem Afghanistan-Hintergrund zeigt sich das Spiel etwas ernsthafter und intensiver, aber dennoch recht derbe. Kurz und nicht aussagekräftig, aber stark unfreiwillig folgte darauf die Ankündigung des EA Gun Club Programm, das Shooterspielern spezielle Anreize wie frühe Beta-Zugänge bieten soll.
Darin angebunden wird auch das neue Battlefield: Bad Company 2 Vietnam, dass schon wieder sehr deftig in der Inszenierung daher kam. Nahkämpfe mit Vietcong in Tunnels inklusive. Der coole Soundtrack orientiert an entsprechenden Filmklassikern mit der Thematik.
Die übliche Sportschiene
Der martialische Tenor setze sich auch bei EA Sports fort, dessen Line-Up mit MMA (Mixed Martial Arts) begann. Dieses Spiel wurde so umgesetzt, dass man sich und seine Bekannten als Spielfiguren einbauen und richtig heftig verdreschen kann. Jippie! Ich kann mir die Zielgruppe für so etwas bildlich vorstellen und bin nicht interessiert. Kämpfe können übrigens als E-Sport-Event live in Netz übertragen werden.
Sehr viel mehr Käufer dürfte bei uns ohnehin die neue Version des Wii-Hits EA active finden. Das Ganzkörper-Fitness-Programm kommt nun für alle Plattformen mit eigenem Sensor, so dass man nicht mehr auf Nintendo beschränkt ist. Kaum der Erwähnung wert waren die Präsentationen von Madden 11 und Sims 3, bei dem etwas über freien Willen philosophiert wurde.
Und was machen die freien Studios?
Von Respawn, den Activision-Flüchtlingen, gab’s noch nichts zu sehen. Als Ausgleich sorgte Germany’s Next Top Game Developer Cevat Yerli mit einem Crysis 2-Trailer (und lustigem Akzent) für runterfallende Kinnladen. Im Film wurde eine totale Zerstörung von New York abgefeiert, so dass selbst Michael Bay blass aussieht. Zum Schluss ging es gegen einen neuen Endboss in Form einer Art Mech. Wie sehr richtig in Twitter kommentiert wurde, wird dieses Spiel Grafikkarten zum Schmelzen bringen. Außerdem wurde enthüllt, dass Crysis 2 3D-Unterstüzung bietet und im Winter erscheinen soll.
Für den 22. Februar 2011 wurde als Nächstes Bulletstorm angekündigt. In der Bombast-Action ist das Motto „Kill with Skill“. Das nahezu menschenverachtende Gameplay dürfte hierzulande eher zur Aussage „No Way to Stores“ führen.
Zum Abschluss der Präsentation zeigte Bioware einen langen 5-Minuten-Trailer zum MMORPG „Star Wars –The Old Republic“, der von vielen als besser inszeniert als filmischen Star Wars Ergüsse der letzte 10 Jahre bewertet wurde.
Insgesamt zeigt EA ein sehr fettes Line-Up, was doch noch sehr auf männliche Teenager und junge Erwachsene ausgerichtet ist. Schön ist, dass sie sich nahezu keine Ausfälle gegenüber der Community erlaubten.